Auch im Tageszentrum des Hilfswerks in Oberneukirchen ist das Palmbuschenbinden in der Woche vor dem Palmsonntag bei den Seniorinnen und Senioren nicht wegzudenken. Das Binden erfordert viel Erfahrung und Geschick und geht auf eine lange Tradition zurück.
Neben diesen Eigenschaften werden durch das gemeinsame Binden wieder viele Erinnerungen und Geschichten von früher bei den älteren Menschen wach. Dieser schöne Brauch gehört daher im Tageszentrum „Lebensgarten“, wie das Binden eines Adventkranzes Ende November, fix ins Programm.
Aus welchen Bestandteilen der Palmbuschen besteht, ist genau überliefert. Auf dem fingerdicken Haselnuss-Stock wird ein Strauß aus Palmkätzchen, Lärchen- und Buchsbaumzweigen sowie Wacholder und Segenbaum gebunden. Befestigt wird alles mit einer der Länge nach gespaltenen Weidenrute. Sie wird vorher in Wasser eingelegt, damit sie sich gut biegen lässt.
Gesegnet werden die grünen Palmbuschen traditionell am Palmsonntag und sollen Segen für Haus und Hof bringen. Sie schützen das ganze Jahr über vor Unwetter und Hagelschlag und sind ein Zeichen des Lebens und der Erinnerung an Jesus Christus. Bereits im Altertum wurden Palmen als heilige Bäume verehrt. Buchsbaum und Weide galten schon bei den alten Römern als heilkräftige Pflanzen.
Fotos: Erika Ganglberger