Seit vier Jahren ist Anita Raith „Essen auf Rädern“-Fahrerin im Verein Hilfswerk Thermenregion. Was sie an der Tätigkeit so schätzt und wie man sich ihren "Einsatz" vorstellen kann, lesen Sie hier.
Anita Raith beginnt ihre Tour beim Gasthaus Holzinger in Möllerdorf: Dort holt sie jene Mahlzeiten ab, die auf den Mittagstischen einer Vielzahl von Seniorinnen und Senioren landen werden. Sorgfältig und zügig sortiert sie die Essensboxen in das Hilfswerk-Auto, die Portionen sind frisch gekocht und sollen ja warm bei den Kundinnen und Kunden eintreffen. Dann setzt sich Anita hinter das Steuer und macht sich bereits für die heutige Tour: 25 Mahlzeiten wird sie heute für den Verein Hilfswerk Thermenregion-Mitte ausliefern.
Der heutige erste Stopp steht bei Frau H. an. Liebevoll und herzlich wird sie von der betagten Dame, die schon bei der Tür auf sie wartet, begrüßt: „Schatzale, ich freu ich mich, dass du mir das Essen bringst“. Man merkt: Die beiden Damen schätzen ihr Zusammentreffen. „Super, super, super! Ich bin wirklich sehr zufrieden mit allen Fahrerinnen und Fahrern, aber Anita ist mir die Liebste! Sie hat mir in einer schweren Zeit sehr geholfen!“ erzählt Frau H.und blickt mit einem großen Lächeln zu Anita. Vertraut wird über das Wohlbefinden der 85-Jährigen, den wöchentlichen Speiseplan und das Wetter geplaudert.
Vor einer halben Stunde hat die Tour von Anita gestartet, jetzt ist es zehn Uhr. Anita macht einen glücklichen Eindruck. „Du fährst, weil du wirklich was Gutes machst. Das tut schon gut im Herzen!“ verrät sie, während sie eifrig in ihrem kleinen Büchlein blättert, in dem sie die Kontaktdaten ihrer Kundinnen und Kunden notiert hat. Die Touren planen die Fahrerinnen und Fahrer selbst. „Wennst dann mal länger weg bist, dann gehen dir die Kundinnen und Kunden schon ab“, erzählt Anita, die sich im 10 Tages-Rhythmus mit ihrer Kollegin Steffi und ihrem Kollegen Walter abwechselt.
Liebe! Du brauchst Liebe und Leidenschaft und du solltest es von Herzen machen. Du musst reden können mit den Leuten, weil du kannst nicht vom gestrigen Fernsehen reden, das interessiert‘s eh nicht.
Anita Raith
Zurück im Auto erzählt Anita von ihrer persönliche Motivation für diese Tätigkeit: „Es sind einfach die Leute. Und es is‘ die Ehrfurcht vor den Älteren. Und auch das Helfen. Auch nur sowas einfaches wie einen Löffel zu richten. Sie sind einfach so dankbar. Weil sie sich freuen, waun‘s di sehn.“
Ein besonderes Ritual hat Anita mit ihrer nächsten Kundin, Frau B.. Nachdem Anita Frau B. ihr Essen gebracht hat, bleibt sie noch eine kurze Weile im Auto sitzen, ehe sie den Motor startet und losfährt: „Frau B. wartet jedes Mal auf das Abschiedswinken. Erst dann geht sie. Das machen wir immer so“, verrät Anita und winkt aus dem Auto.
Kurz vor 12.00 Uhr und etliche Kundinnen und Kunden später, ist die Tour zu Ende. Anita beendet ihren Arbeitstag mit einem Lächeln im Gesicht: „Alles ist gut gegangen! Jeder hat die Tür aufgemacht!“ Jetzt gilt es nur noch die Essensportionen für morgen zu berechnen und das Geschirr zurückzubringen, dann ist ihre Tour zu Ende: „Wenn ma gern mit Leute redet, daun is des a Traumjob, waun ma sich ehrlich san!“
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