„2016 war für das OÖ Hilfswerk erneut ein höchst erfolgreiches Jahr: Wir konnten unser Angebot in allen Bereichen weiter ausbauen, mehr Mitarbeiter beschäftigen und somit viele Menschen in ganz Oberösterreich in ihrem Alltag unterstützen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, entwickeln wir unsere Angebote stetig weiter und passen sie an die Bedürfnisse an – mit dem Ziel sicherzustellen, dass unsere Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird: nah bei den Menschen in jedem Bezirk Oberösterreichs“, sagt Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, der seit drei Jahren als Obmann und Aufsichtsratsvorsitzender an der Spitze des OÖ Hilfswerks steht. „Ein großer Dank gilt vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit viel Herz und Engagement tagtäglich anderen Menschen unter die Arme greifen“, so Hattmannsdorfer und Dr. Viktoria Tischler, Geschäftsführerin der OÖ Hilfswerks.
Hilfe nah am Menschen
Seit mehr als zwei Jahrzenten engagiert sich das OÖ Hilfswerk für seine Mitmenschen und schafft damit jährlich auch den Spagat zwischen einem wirtschaftlich agierenden Unternehmen und sozialer Hingabe. Als starker und verlässlicher sozialer Partner vertrauen immer mehr Menschen auf die großartigen Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hand in Hand wachsen
30,647 Millionen Euro Umsatz konnte das OÖ Hilfswerk im Jahr 2016 erwirtschaften. Das Besondere daran: Seit 2011 erzielte das OÖ Hilfswerk eine jährliche Umsatzsteigerung von rund acht Prozent. 2016 beschäftigte das OÖ Hilfswerk 1.242 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von 400 Ehrenamtlichen unterstützt wurden. Diese legten 2.968.283 Kilometer in ganz Oberösterreich zurück – das sind 130.676 Kilometer mehr als im Vorjahr. Pro Tag fahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 8.110 Kilometer.
Hand in Hand zum richtigen Job: OÖ Hilfswerk bietet bereits in jungen Jahren Orientierung
Die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des OÖ Hilfswerks kümmern sich um die Bedürfnisse der Jugendlichen, geben ihnen Halt, Sicherheit und Selbstvertrauen. Rund 550 Jugendliche wurden 2016 in den Arbeitsmarkt begleitet. Die Arbeitsbegleitung des OÖ Hilfswerks fungiert als Bindeglied zur Ausbildungs- und Arbeitswelt, zum Schulsystem und zu Angeboten bildungs- und betreuungsrelevanter Institutionen. Weitere 663 profitieren von einer Betreuung im Rahmen der Berufsausbildungsassistenz.
Im Rahmen der Arbeitsbegleitung wurden 2016 beispielsweise auch 55 Asylwerberinnen und Asylwerber im Alter zwischen 15 und 25 Jahren im Bezirk Braunau betreut. Der Unterstützungsbedarf der Teilnehmer ist aufgrund fehlender (Aus-)Bildungsabschlüsse, mangelnder Sprachkenntnisse, fehlender sozialer Kompetenzen und eingeschränkter Mobilität sehr hoch. Die Betreuung erfolgte in Gruppen und in regelmäßiger Rücksprache und Zusammenarbeit mit den zuständigen sozialen Organisationen.
Produktionsschule Perg: Individuelle Förderung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Die Angebote der Produktionsschule in Perg wurden von 109 Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt. Das sind um knapp 30 Jugendliche mehr, als noch 2015. Zwei Drittel (65 Prozent) von ihnen konnten erfolgreich vermittelt werden. In der Produktionsschule können Jugendliche und junge Erwachsene, zwischen 15 und 25 Jahren und ohne Ausbildungsplatz, erste Grundkenntnisse in vier Fachmodulen (Metallverarbeitung, Gastronomie, Glasbearbeitung und EDV) erwerben.
Erstmals wurden auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Produktionsschule unterrichtet – mit speziellem Fokus auf die deutsche Sprache. Jeden Freitag findet dort ein Deutschkurs statt, Montag bis Donnerstag wird Deutsch in den Praxisteilen vermittelt. „Wir müssen alles dafür tun, damit junge Menschen, die zu uns kommen, so rasch wie möglich ausgebildet werden – zum Beispiel als Lehrlinge oder als angelernte Facharbeiter – und selbstständig leben können. Mein Besuch in der Produktionsschule und das Gespräch mit den Leitern vor Ort haben mich einmal mehr darin bestärkt, dass der Fokus dabei intensiv auf die deutsche Sprache gelegt werden muss. Denn nicht die technische Begabung, sondern die Sprache ist bei der Vermittlung von Asylberechtigten das Hauptproblem“, erklärt der Hilfswerk-Obmann.
Deutsch als Schlüssel zur Integration
Seit Oktober 2016 bietet das OÖ Hilfswerk auch vier Deutschkurse in den Bezirken Braunau, Eferding, Perg und Grieskirchen an. 66 Personen aus Afghanistan, dem Iran und Irak, aus Nigeria, Somalia, Syrien und dem Jemen nehmen aktuell daran teil. Zwölf von ihnen erhalten eine besondere Betreuung, da zuerst mit der Alphabetisierung gestartet werden muss. Durchgeführt werden die Kurse in den Hilfswerkbüros bzw. in den Räumlichkeiten der Gemeinde. Ende April werden die ersten ihre Deutschprüfung ablegen.
Flexible und individuelle Kinderbetreuungsangebote
Dem OÖ Hilfswerk ist es ein besonderes Anliegen, allen Kindern eine individuell geeignete Betreuung von entsprechender Qualität anzubieten. Auch 2016 wurden die Angebote in den Bereichen Krabbelstube bzw. Kindergarten, der betrieblichen Kinderbetreuung sowie der Schülernachmittagsbetreuung wieder weiterentwickelt. Beispielsweise wurden der Kindergarten in Rainbach im Mühlkreis oder die Krabbelstuben Schwanenstadt und Attersee neu eröffnet sowie 22 zusätzliche Schülernachmittagsbetreuungen, zu den bereits bestehenden, angeboten.
„Die Qualität der Betreuung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Wahlfreiheit der Eltern, welche Betreuungsform für ihren Nachwuchs die richtige ist, stehen für das OÖ Hilfswerk an erster Stelle. Von der Krabbelstube über den Kindergarten, bis zum Hort oder Schülernachmittagsbetreuung kann das OÖ Hilfswerk genau da helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Unser Ziel ist es, die Kinderbetreuungsangebote auch künftig weiter auszubauen – damit Familie und Beruf kein Widerspruch sind“, so Hattmannsdorfer.
Daneben organisiert das Hilfswerk betriebliche oder stundenweise Kinderbetreuung, Betreuung während der Sommerferienzeit oder mobile Frühförderung – so wurden zum Beispiel die Krabbelstube der OÖ Versicherung AG und die Krabbelstube der Johannes Kepler Universität neu eröffnet.
Pflege in den eigenen vier Wänden hat Vorrang vor stationärer Pflege
Der demografische Wandel stellt uns vor gewaltige Herausforderungen: Bis ins Jahr 2040 wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit 76.413 Menschen auf 125.876 Menschen erhöhen – das bedeutet ein Plus von 65 Prozent. 2016 nahmen mehr Menschen denn je Leistungen des OÖ Hilfswerks in der Pflege in Anspruch. In allen Bereichen – der Hauskrankenpflege, der mobilen Physio-, Ergotherapie und Logopädie, der Haus- und Heimhilfe, der mobilen Betreuung sowie in der 24-Stunden-Betreuung – stieg die Nachfrage.
„Besonders im Bereich der mobilen Hilfe und der 24-Stunden-Betreuung stieg die Nachfrage 2016 stark an. Das OÖ Hilfswerk hat deshalb erneut die Angebote ausgebaut und konnte 85 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen“, sagt der Hilfswerk-Obmann und erklärt weiter: „Unser Grundsatz lautet: ‚mobil vor stationär‘. Das heißt: Ältere Menschen müssen die Chance haben, selbst über die Art der Betreuung zu entscheiden. Pflege zu Hause in den eigenen vier Wänden hat Vorrang vor stationärer Pflege, mobile Unterstützung hat Vorrang vor stationärer Aufnahme. Dafür braucht es aber auch die richtigen Rahmenbedingungen – dazu gehört auch, ausreichend Pflegepersonal für die Zukunft zur Verfügung zu stellen.“
Pflegeausbildung auf neue Beine stellen
Das OÖ Hilfswerk fordert daher im Rahmen des „Sozialprojekts 2021+“ des Sozialressorts des Landes OÖ auch die Pflegeausbildung genau unter die Lupe zu nehmen. Einerseits müssen die richtigen Rahmenbedingungen in der Ausbildung geschaffen werden, zum Beispiel über ein modulares Ausbildungsprogramm für Pflegeberufe, das nahtlos an das Ende der Ausbildungspflicht anschließt. „Derzeit dürfen junge Menschen erst ab einem Alter von 17 Jahren in der Pflege arbeiten. Das führt dazu, dass sich viele junge Menschen nach der Pflichtschule für andere Berufe entscheiden. Natürlich ist der Pflegebereich auch emotional ein herausfordernder Beruf. Die Lehrjahre könnten jedoch auch so gestaltet werden, dass junge Menschen langsam in diese emotionalen Herausforderungen hineinwachsen können“, schlägt Hattmannsdorfer vor.
Andererseits braucht es mehr Durchlässigkeit zwischen dem stationären und mobilen Bereich, als auch zwischen dem Sozial- und Gesundheitsbereich. Derzeitige Hürden zwischen diesen Berufsfeldern müssen abgeschafft und eine Anrechenbarkeit der Ausbildung der verschiedenen Berufe ermöglicht werden. So könnten bspw. Menschen, die ihre Ausbildung im Krankenhausbereich begonnen haben, aber bei denen sich die persönliche Lebenssituation ändert, den Pflegeberuf in einer anderen Einrichtung weiterführen. „Wenn wir junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern wollen, dann müssen wir ihnen den Weg dorthin auch ermöglichen“, appelliert der Hilfswerk-Obmann.
Über das OÖ Hilfswerk
Das OÖ Hilfswerk ist Oberösterreichs größter sozialer Dienstleister und bietet in insgesamt 19 Familien- und Sozialzentren in allen Bezirken Oberösterreichs seine Leistungen an. Die Schwerpunkte des OÖ Hilfswerks liegen auf der Integration und Förderung sozial Schwächerer sowie der mobilen Betreuung und Unterstützung von älteren und gebrechlichen Menschen und deren Angehörigen. Außerdem legt das OÖ Hilfswerk ein besonderes Augenmerk auf flexible, vielfältige und individuelle Kinderbetreuungsangebote und unterstützt Familien mit Kindern in Erziehungsfragen.
Sich frühzeitig auf die sich verändernden Bedingungen in der Gesellschaft einzustellen und rechtzeitig jene Dienstleitungen anzubieten, die die Gesellschaft braucht, zeichnet das OÖ Hilfswerk aus. „Die Stärke des OÖ Hilfswerks ist es, die gesellschaftlichen Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rasch auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. Diese Fähigkeit macht uns zum sozialen Dienstleister Nummer eins“, so OÖ Hilfswerk-Obmann Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
Unter https://www.lt1.at/programm/21-04-2017/episode/mehr-mitarbeiter-im-sozialbereich-hilfswerk-ooe-zieht-bilanz geht es zum Bericht von LT 1.
Kontakt für Rückfragen:
Monica Spindler
Presse und Kommunikation
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Mag. Dr. Viktoria Tischler
Geschäftsführerin OÖ Hilfswerk GmbH
Dametzstraße 6
4010 Linz
0664 80765 1100
viktoria.tischler(at)ooe.hilfswerk.at