Viele Menschen empfinden es als Belastung, in diese Situation zu kommen. Das ist verständlich. Wer möchte schon mit Einschränkungen leben und abhängig sein? Aber dem Thema Älterwerden und Pflege müssen wir uns fast alle früher oder später stellen.
Sie werden sehen, was viele Betroffene schon wissen: So sehr man es sich auch nicht gewünscht hat, und so schwierig es auch sein mag – mit der richtigen Unterstützung kann man sehr viel Lebensqualität im Alter haben. Auch wenn man Hilfe benötigt.
Es gibt eine Fülle von Angeboten für Komfort und Sicherheit zu Hause, eine Reihe von professionellen Diensten rund um Ihre Gesundheit, Ihren Haushalt und Ihr Wohlbefinden. Auch Besuchsdienste oder der Austausch mit anderen Betroffenen sind eine gute Sache. Lassen Sie sich unbedingt beraten. Ein Beratungsgespräch eröffnet neue Möglichkeiten und entlastet Sie und Ihre Angehörigen.
Hier kommen zwei Dinge zusammen, die in der Realität tatsächlich oft zu Konflikten führen. Einerseits möchten viele ältere Menschen nachvollziehbarerweise zu Hause, in der vertrauten Umgebung leben. Andererseits können sie manchmal nicht realisieren, dass sie Unterstützung brauchen, oder – falls sie es doch sehen – lehnen sie fremde Menschen im Haus ab.
Viele Angehörige können – sei es aus fachlichen, zeitlichen oder persönlichen Gründen – nicht alles übernehmen, was an Unterstützung notwendig ist. Das ist ganz normal und sollte Ihnen kein schlechtes Gewissen verursachen. In diesem Fall macht es absolut Sinn, mit einem Pflege- und Betreuungsdienst zusammenzuarbeiten. Auch wenn es eventuell anfänglich Vorbehalte gibt.
Sie und Ihre Mutter müssen keinesfalls Angst haben: Mitarbeiter/innen von guten Pflege- und Betreuungsdiensten sind ausgebildete Profis mit klaren Verpflichtungen bzw. Richtlinien. Diskretion, Verschwiegenheit und Respekt hinsichtlich der persönlichen Sphäre der Kundin/ des Kunden sind oberstes Gebot. Ebenso wichtig ist eine klare Service- und Kundenorientierung.
Ein guter Pflege- und Betreuungsdienst wird jedenfalls auf Ihre Situation, Ihre Wünsche und Ihre Bedürfnisse bzw. die Ihrer Mutter bestmöglich eingehen und sich laufend entsprechend mit Ihnen abstimmen. Nutzen Sie die Möglichkeit eines Beratungsgespräches vor Ort, bei Ihrer Mutter zu Hause. Versuchen Sie, Ihre Mutter dafür zu gewinnen.
Ein Gespräch mit einem erfahrenen Profi kann helfen, Vertrauen zu schaffen und neue Lösungsansätze zu finden.
Sie sprechen ein Problem an, das viele Angehörige betrifft. Verständlicherweise ist es so, dass Menschen, die mit Einschränkungen umgehen müssen und auf Unterstützung angewiesen sind, oft nur schwer mit dieser Situation umgehen können.
Besonders schlimm empfinden viele Betroffene die Abhängigkeit von anderen. Leider macht sich gerade deshalb die schlechte Laune oft ausgerechnet an jenen fest, die einem besonders nahe stehen, die alles für einen tun.
Manchmal kommt es sogar vor, dass je mehr der eine tut, der andere seine Abhängigkeit umso stärker empfindet. In einer solchen Situation ist auch die Veränderung gewohnter Rollen eine große Herausforderung – ganz gleich, ob es sich um Ehepartner oder Eltern und Kinder handelt.
Unter derartigen Umständen kann der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen hilfreich sein oder auch das Gespräch mit einem Profi (beispielsweise aus dem psychologischen oder Pflegebereich).
Enorm hilfreich und entlastend ist oft das Hinzuziehen von Pflege- und Betreuungsdiensten. Wenn die eine Seite nicht mehr alles an notwendiger Unterstützung leisten muss, und die andere Seite nicht in allem und jedem von einer einzigen Person abhängig ist, kann das wohltuende Entspannung und neuen Freiraum für weniger belastete Beziehungen schaffen.
Es ist fast immer schwierig, jemandem, dem man nahe steht, zu sagen, dass einem die Herausforderungen der Pflege zu viel werden.
Doch seien es nun zeitliche, fachliche oder persönliche Gründe: Es ist völlig normal und legitim, dass Sie als Angehörige/r nicht alles, was die Pflege erfordert, übernehmen können und wollen. Sie haben eine besondere Beziehung zu Ihrer Mutter. Und Sie haben verständlicherweise nicht die Sicht eines Profis auf die Dinge. Völlig klar also, dass vieles für Sie schwer oder gar unmöglich ist.
Versuchen Sie, Ihre Mutter zu überzeugen, dass eine Pflegeberatung Sinn macht, um die Situation für Sie beide bestmöglich zu gestalten. Eine neutrale, erfahrene Fachkraft kann im Gespräch vieles leichter machen, kann manches unterstützend erklären und helfen, das Vertrauen und die Akzeptanz für das Hinzuziehen professioneller Unterstützung wie bspw. mobiler Dienste zu gewinnen.
Wahrscheinlich machen Sie gar nichts falsch. Es ist jedenfalls gut und wichtig, dass Ihre Frau Medikamente auf Basis einer Diagnose bekommt. Demenz kann in ihrem Verlauf durch die richtigen Medikamente entsprechend gebremst werden.
Dennoch ist und bleibt der Umgang mit Erkrankten eine große Herausforderung – gerade für Angehörige. Je nach Stadium der Erkrankung stellen sich die Herausforderungen anders dar und der Umgang damit muss, ebenso wie die Betreuungssituation, neu durchdacht werden.
In jedem Fall aber gilt: Je besser Sie informiert sind, umso eher finden Sie einen guten Umgang mit Ihrer Frau und eine tragfähige Lösung für die konkrete Situation. Bestellen Sie sich gutes Informationsmaterial und lesen Sie insbesondere auch über die geeignete Gesprächsführung mit Betroffenen nach.
Und lassen Sie sich unbedingt beraten! Auch gute Pflegedienste haben speziell ausgebildete Fachkräfte, die Ihnen helfen können.
Demenz / Alzheimer
Besuchen Sie die Hilfswerk-Webportale
ich-bin-dann-mal-alt.hilfswerk.at und mehr-als-vergesslich.hilfswerk.at
mit zahlreichen Informationen rund um das Älterwerden des Gehirns sowie hilfreichen Tipps für (pflegende) Angehörige von Menschen mit Demenz.
www.gesundheit.gv.at
Information und Service rund um Demenz
www.alzheimer-selbsthilfe.at
Alzheimer Selbsthilfegruppen in Österreich
www.alzheimer-gesellschaft.at
Informationen zu Demenz der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft
www.deutsche-alzheimer.de
Informationen rund um das Thema Demenz (insbesondere zur Alzheimer-Krankheit) und hilfreiche Tipps. (Hinweis: Die rechtlichen und finanziellen Informationen beziehen sich auf die Rechtslage in Deutschland).
www.alz.ch
Umfassende Informationen zur Erkrankung, zum Leben mit Demenz und praktische Hinweise und Tipps. (Hinweis: Die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Informationen beziehen sich auf die Rechtslage in der Schweiz).
Pflegende Kinder & Jugendliche
www.sozialministerium.at
Beratungsstellen und Informationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, die ihre Angehörigen pflegen
Informieren Sie sich unverbindlich über Beratungsangebote und Dienstleistungen des Hilfswerks unter 0800 800 820 (gebührenfrei aus ganz Österreich).
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