Von der Ausbildung von Pflege- und Betreuungskräften über die Entlastung bestehender Mitarbeiter/innen bis hin zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflegeversorgung in Salzburg: Das Paket der Pflegeplattform II umfasst viele Themen. Das Hilfswerk Salzburg war in allen Arbeitsgruppen aktiv dabei, um notwendige Maßnahmen aufzuzeigen und Empfehlungen auszusprechen.
Ein wichtiger Punkt für das Hilfswerk ist es, den Zugang für Pflegepersonal attraktiv, leicht zugänglich und leistbar zu machen. „Der Ausbildungszuschuss von 600 Euro seitens Bund und Länder ist eine wichtige Unterstützungsleistung für Erstauszubildende. Auch das Pflegestipendium begrüßen wir. Wichtig ist aber auch, dass das Weiterbildungs- und Aufschulungsangebot finanziell gestützt wird. Menschen, die sich im Pflegeberuf weiterentwickeln wollen, dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden. Einsätze an Wochenenden und Feiertagen, Nachtdienste sowie Rufbereitschaften gehören entsprechend entlohnt. Dass hier eine Erhöhung der Zulagen vorgenommen wurde, war dringend notwendig und ist vor allem fair. Auch die Einführung der Schmutz- und Erschwerniszulage in sozialen Diensten steht für eine direkte Anerkennung der besonderen Leistung des Pflege- und Betreuungspersonals", so Hermann Hagleitner, Geschäftsführer des Hilfswerk Salzburg.
Ein besonderes Anliegen war es dem Hilfswerk stets, das Pflege- und Betreuungspersonal in den Häusern zu entlasten. Durch die Anstellung von Hilfskräften für Alltagsgestaltung und Administration und durch die Stärkung von Nachtdiensten mit zusätzlichem Personal wird dies ermöglicht. Das Hilfswerk Salzburg bringt sich zu diesem Punkt auch aktiv in die Umsetzung ein: Mit Oktober startet das Unternehmen einen ersten Heimhilfen-Lehrgang für Seniorenheim-Personal mit 24 Teilnehmern. Dieser Lehrgang wird vom Land Salzburg gefördert und kann von Teilnehmer/innen mit Anstellung in einem Sozial- oder Gesundheitsbetrieb oder einer Gemeinde absolviert werden. Eine Entlastung von Pflege- und Betreuungspersonal verspricht sich das Hilfswerk auch vom zukünftig verstärkten Einsatz von Spezialisten. „Diese sind in sowohl in Seniorenheimen als auch in den mobilen Diensten unverzichtbar“, so Hagleitner. „Die Krankheitsbilder der Menschen werden immer komplexer, auch psychische Erkrankungen nehmen zu. Die Einführung der gerontopsychologischen Versorgung in Seniorenheimen begrüßen wir daher sehr.“
Einen Schwerpunkt, den das Hilfswerk bereits seit mehreren Jahren setzt und der auch in der Pflegeplattform II aufgegriffen wurde, ist die Entlastung Pflegender Angehöriger. „80% aller zu Pflegenden werden von An- und Zugehörigen betreut“, erklärt Hagleitner. „Die Menschen leisten Großartiges und sind in unserer Versorgungslandschaft unverzichtbar. Gleichzeitig brauchen Sie Unterstützung, um den Herausforderungen zu begegnen und um auch mal Auszeiten nehmen zu können. Für ersteres haben wir bereits vor 3 Jahren ein Pflegetraining für Angehörige etabliert. Was die Auszeiten betrifft, so bieten wir einerseits den vom Land Salzburg geförderten Angehörigen Entlastungsdienst an, andererseits plädieren wir seit Jahren für den Ausbau des Angebots an Senioren-Tageszentren. Auch dieser Punkt wurde im Maßnahmenpapier aufgegriffen.“
Mit dem neuen Werkzeug an der Hand können wir auf aktuelle Herausforderungen recht gut reagieren“, so Hagleitner. „Dass es dabei aber nicht bleiben kann, ist auch klar. Es werden ein laufender Austausch und ein Prozess an jährlicher Evaluierung und Weiterentwicklung erforderlich sein, um auch in Zukunft die Versorgungsqualität in Salzburg hochhalten zu können. Die Pflegeplattform hat sich hierzu bereits bewährt und die Konzeption einer Pflegeplattform III 2023 wäre damit sicher sinnvoll.