„Das Hilfswerk ist ein sozialer Dienstleister ersten Ranges, das für die Lebensqualität vieler Menschen in unserem Bundesland unverzichtbar ist“, stellte WKS-Präsident Konrad Steindl in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Hilfswerk-Salzburg-Präsident Christian Struber und Geschäftsführer Hermann Hagleitner fest. Das Hilfswerk Salzburg, das heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert und vor kurzem in seine Zentrale in Puch/Urstein übersiedelt ist, ist einer der größten Anbieter von sozialen Dienstleistungen in Salzburg. Mit einem Marktanteil von über 50% im Bereich der mobilen Dienste und mit vielen Dienstleistungen von der Pflege bis zur Kinderbetreuung stellt das Hilfswerk einen wesentlichen Gestaltungsfaktor der sozialen Wohlfahrt im Bundesland Salzburg dar. Die über 1.200 Mitarbeiter, die im Monatsschnitt 8.278 Menschen betreuen, sind dabei im ganzen Bundesland Salzburg tätig. Dazu kommen rund 500 Freiwillige.
Hohe Leistungsfähigkeit, hohe Nachfrage
Kaum ein Unternehmen des öffentlichen Bereichs in Salzburg kann auf ein derart dichtes regionales Netzwerk verweisen: als Partner der Gemeinden für soziale Angebote ist das Hilfswerk in allen 119 Gemeinden Salzburgs mit Mitarbeitern vertreten. Über das ganze Bundesland verteilt werden 120 Einrichtungen an rund 70 Standorten betrieben.
„Diese beeindruckenden Kennwerte zeugen von hoher Leistungsfähigkeit und hoher Nachfrage“, erklärte Präsident Steindl. Dementsprechend hoch sind auch die volkswirtschaftlichen Wirkungen, welche die Stabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik der WKS untersucht hat. Wobei die WKS das Hilfswerk auch als Teil der sozialen Infrastruktur betrachtet. „Die Arbeit des Hilfswerks hat Einfluss auf die Bewältigung des Alltags der Menschen. Pflege, Kinderbetreuung, Essen auf Rädern, Tageszentren und andere Services mehr ermöglichen es den Menschen, Arbeit und familiäre Ansprüche besser zu bewältigen“, betonte Präsident Steindl.
„Angesichts der demografischen Entwicklungen wird das Unternehmen Hilfswerk weiter starkes Wachstum erleben“, sagte der WKS-Präsident voraus. Bei steigender Alterung und Rückgang der Zahl der Menschen, die familiäre Pflegeleistungen übernehmen könnten und bei wachsender Zahl an Single-Haushalten wird die Pflege (und ihre Finanzierung) bald noch stärker zu einem Megathema, ist Steindl überzeugt. Alle öffentlichen Aufwendungen für Pflege betragen derzeit 1,2% des BIP oder 5,7 Mrd. €. Laut WIFO werden diese bis 2030 auf 6 bis 8 Mrd. € ansteigen, bzw. auf 1,7% des BIP. WKS-Präsident Steindl tritt in diesem Zusammenhang für Anreize zum Abschluss privater Pflegeversicherungen ein, etwa im Rahmen der kommenden Steuerreform. Die Notwendigkeit für eine umfassendere Finanzierung der Pflege sei schon jetzt gegeben. „Auf keinen Fall können aber die zukünftigen Finanzierungserfordernisse die Arbeitgeber im Wege von noch mehr Lohnnebenkosten schultern“, machte Steindl klar.
Beachtlicher Beitrag zum Regionalprodukt
Schon jetzt werden die Leistungen des Hilfswerks stark nachgefragt. Von 2011 bis 2017 hat sich der Umsatz von 22,3 Mill. € auf 43,6 Mill. € fast verdoppelt, wobei die „Mobile Pflege und Betreuung“ als Kerngeschäft des Hilfswerks Salzburg einen Anteil von 48% ausmacht. Dies war auch der Ausgangspunkt für die Wertschöpfungsanalyse der Stabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik der WKS im Auftrag des Hilfswerks.
Wie die Ergebnisse der Wertschöpfungsberechnung zeigen, leistet das Hilfswerk Salzburg einen wichtigen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt (BRP):
- Durch die Nachfrage nach den Leistungen des Hilfswerk Salzburgs in Höhe von 43,6 Mill. € erhöht sich das BRP in Salzburg und über alle Sektoren betrachtet um rund 59 Mill. €.
- Damit steigt auch das verfügbare Einkommen der Salzburger um rund 30 Mill. € und die Lohnsumme um 37 Mill. €.
- Der daraus resultierende Beschäftigungseffekt liegt bei rund 941 Jahresvollzeitäquivalenten im Bundesland Salzburg. Hervorzuheben sind auch die fiskalischen Rückflüsse an die öffentliche Hand (Sozialabgaben, Lohnsteuer, indirekte Steuern) die mit rund 21 Mill. € berechnet werden.
Da sich die Einrichtungen des Hilfswerk Salzburgs über das ganze Bundesland streuen, werden vor allem dezentral Wertschöpfung generiert, Investitionen getätigt und Beschäftigung geschaffen. Der Neubau der Unternehmenszentrale in Puch/Urstein ist ein neuer Meilenstein in der Geschichte des Hilfswerk Salzburgs. Dabei zeigt sich, dass bei einem Investitionsvolumen von rund 43,2 Mill. € das BRP in Salzburg um rund 47 Mill. € erhöht wurde. Zum verfügbaren Einkommen der Salzburger leistete der Neubau ein Plus von 25 Mill. €. Auch die Auswirkungen auf die Beschäftigung im Zeitraum von 2016 bis 2022 sind mit insgesamt 522 Vollzeitäquivalenten bemerkenswert.
Nicht abgeschätzt werden kann der ökonomische Gewinn jener Stakeholder, die indirekt von den Leistungen des Hilfswerk Salzburgs profitieren. Dazu zählen etwa Angehörige, die dadurch einer Erwerbsarbeit nachgehen können und Unternehmen die durch die Entlastung ihrer Mitarbeiter bei der Pflege oder Kinderbetreuung profitieren. Die Analyse zeigt jedenfalls, dass die Dienstleistungen des Hilfswerk Salzburgs auf mehreren Ebenen wirken. Zum einen die hohe soziale Bedeutung in der Pflege, Sozialen Arbeit, Elementarpädagogik und Jugendbetreuung, sowie Beratung und Bildung. Zum anderen aber auch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung durch Arbeitsplätze und Einkommen an Standorten im gesamten Bundesland. Die öffentlichen Mittel sind in dieser Hinsicht doppelt gut investiert.
Bild (v. l.): Mag. Hermann Hagleitner MBA, Geschäftsführer des Hilfswerks Salzburg, Klemens Kurtz M.A. (Econ.), Studienautor, Stabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik der Wirtschaftskammer Salzburg, KommR Konrad Steindl, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und DI (BA) Christian Struber MBA, Präsident des Hilfswerks Salzburg.
Foto: Neumayr
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Klemens Kurtz M.A. (Econ.), Referent in der Stabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik der Wirtschaftskammer Salzburg, Tel. 0662/8888-348, E-Mail: kkurtz(at)wks.at