Wie von Gesundheitsminister Rudolf Anschober gestern angekündigt, wird es in den kommenden Tagen eine Empfehlung zur Lockerung der Betretungsverbote in Seniorenheimen geben. Das Hilfswerk begrüßt diesen Schritt sehr. Der fehlende soziale Kontakt von Bewohner/innen zu ihren Angehörigen erweist sich für die Betroffenen als schwierig und oftmals bedrückend. „Die Situation rund um Corona-Infizierungen hat sich in den letzten Wochen stabilisiert. Wir sehen daher die Zeit gekommen, wieder in Richtung Normalität zurückzukehren“, so Hilfswerk Geschäftsführerin Daniela Gutschi. „Auch wenn unsere Mitarbeiter/innen vor Ort ihr Bestes geben und im ständigen Austausch mit den Bewohner/innen sind, so besteht dennoch die Gefahr der Isolierung und Vereinsamung der Senior/innen, die den persönlichen Kontakt zu ihren Angehörigen missen. Das Besuchsverbot ist den Bewohner/innen auf Dauer einfach nicht zuzumuten“, führt Gutschi weiter aus.
Persönlichen Kontakt ermöglichen
Aktuell wird in den sieben vom Hilfswerk Salzburg betriebenen Seniorenheimen/Hausgemeinschaften nach einer Lösung gesucht, wie Besuche unter Einhaltung der entsprechenden Schutzbestimmungen und Hygienestandards ermöglicht werden können. „Das sollen aber keine widernatürlichen Lösungen sein, wie Besuchszellen oder Container mit Trennwand und Telefon. Solche Maßnahmen schaffen keinen ansprechenden Rahmen für den innerfamiliären Austausch. Wir möchten vielmehr Begegnungszonen schaffen, die eine angenehme Gesprächsatmosphäre vermitteln und ehest möglich dem Setting vor Corona entsprechen“, so Gutschi.
Begegnungszonen schaffen
Aufgrund der unterschiedlichen Bauweisen prüft das Hilfswerk aktuell jedes Haus, welche Möglichkeiten es gibt, solche Besprechungszonen zu schaffen. „Einige Seniorenheime verfügen beispielsweise über Räume mit zwei Zugängen und eine Größe, die den notwendigen Abstand bei Besuchen ermöglicht. Auch Gärten und Parkanlagen können gerade an warmen Frühlingstagen unter Einhaltung des Sicherheitsabstands genutzt werden“, so Gutschi.
Virtuelle Besuche als Alternative
Das Betretungsverbot von Seniorenheimen hatte das Hilfswerk Salzburg in den vergangenen Wochen zum Anlass genommen, alle sieben Seniorenheime und Hausgemeinschaften mit Tabletts zur Nutzung von Skype auszustatten. So konnten zumindest virtuelle Besuche stattfinden. „Das Angebot wurde und wird gerne genutzt – nichts desto trotz kann es natürlich den persönlichen Kontakt langfristig nicht ersetzen“, gibt Gutschi aber zu bedenken. „Wir freuen uns daher, wenn die Senior/innen – unter strenger Einhaltung von Hygienestandards und mit Mindestabstand – bald wieder in den persönlichen Austausch mit ihren Liebsten treten können.“