Julia Obermüller ist erst 33 Jahre alt. Sie ist stolze Mama von zwei Kindern im Alter von 8 und 5 Jahren. Trotzdem hat die junge Frau schon ein Notruftelefon. Üblicherweise sieht man das Gerät eher bei älteren Nutzerinnen und Nutzern. Bei Julia Obermüller ist das Notruftelefon sogar ein dreifacher Schutzengel am Handgelenk – für die Mutter und für ihre beiden Kinder.
Bei einem Busunfall erlitt Julia Obermüller eine schwere Rückenverletzung, danach traten viele Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit auf. Erst Spezialisten erkannten nach unzähligen Untersuchungen, dass die 33-jährige Mutter an einer sehr seltenen Erkrankung, dem spontanen Liquorunterdrucksyndrom, leidet. Durch den Unfall entstand ein Loch in der harten Gehirnhaut im unteren Bereich der Wirbelsäule. Aus diesem Loch tritt Liquor, also Gehirnflüssigkeit, aus. Nach monatelangem Spitalsaufenthalt kam es zuhause immer wieder zu Anfällen. Zuerst vermuteten die Ärzte Epilepsie. Der Hirndruck hängt mit dem Herz-Kreislaufsystem zusammen, dadurch kommt es immer wieder zu diesen Anfällen. „Das ist wie ein Kreislaufkollaps. Ich merke vorher, wenn ein Anfall kommt. Das ist ein ganz eigenes, komisches Gefühl. Es steigt heiß vom Bauch her auf“, erklärt die junge Frau. Seit dem Frühjahr hatte sie acht dieser Anfälle. Beim ersten hat sie sich den Kopf gestoßen. Da war klar, sie muss umgehend etwas unternehmen, um sie selbst und vor allem ihre beiden Kinder zu schützen. „Mein Hausarzt hat mir ein Notruftelefon ans Herz gelegt. Das kannte ich von meiner Oma, die hat auch eines. Das Hilfswerk war der einzige Anbieter, der auch eine mobile Variante angeboten hat. Mit Kindern kann und will man natürlich viel raus“, begründet die 33-Jährige die schnelle Entscheidung für das mobile Notruftelefon des Hilfswerks Niederösterreich.
Die Inbetriebnahme des Notruftelefons im Sommer 2020 war dann ganz einfach: ein Mitarbeiter des Hilfswerks ist zu ihr nach Hause gekommen, hat in Ruhe alle Fragen beantwortet und hat sich um den Aufbau des Notruftelefons gekümmert. Der Mitarbeiter hat aber nicht nur die Mutter eingeschult, sondern auch den Kindern geduldig den Umgang mit dem Notruftelefon erklärt. „Das Gefühl der Sicherheit ist natürlich viel größer. Vorher hab ich mir immer Sorgen um die Kinder gemacht. Ich bin abgesichert und vor allem auch meine Kinder. Das war auch der Hauptgrund für die Anschaffung“. Jetzt ist Julia Obermüller überall mit ihrem mobilen Notruftelefon sicher unterwegs – daheim, bei Spaziergängen, bei Ausflügen oder bei Einkäufen.
Da die junge Notruftelefon-Nutzerin schon im Vorfeld merkt, wann ein Anfall kommt, legt sie sich schon vorsorglich auf den Boden und drückt den kleinen Knopf an ihrem Handgelenk, der sie umgehend mit der Notrufzentrale des Hilfswerks in St. Pölten verbindet. So kann sie selbst Hilfe holen. Die Kinder hat sie instruiert, dass sie im Ernstfall das Zimmer verlassen sollen, damit sie einen Anfall nicht beobachten müssen und zur Basisstation des Notruftelefons gehen. „Das ist ein schwieriges Thema. Ich habe diese Krankheit und auch meine Kinder müssen leider damit leben. ABER: Meine beiden Kinder sollen auf keinen Fall die Verantwortung tragen müssen. Deswegen habe ich auch das Notruftelefon“, erklärt die zweifache Mama. Beim Ernstfall ist das Notruftelefon doppelt hilfreich. Die Mitarbeiter/innen in der Notrufzentrale holen Hilfe für die Mutter und gleichzeitig können sie mit den Kindern sprechen und sie beruhigen.
Das Notruftelefon kommt aber nicht nur im Ernstfall zum Einsatz. „Mein kleiner Sohn hat beim Schlafen gehen schon ein paar Mal auf den Knopf gedrückt“, erzählt die junge Mutter lachend. „Die Damen und Herren in der Notrufzentrale haben aber immer sehr, sehr freundlich geantwortet“. Durch den offenen und lockeren Umgang mit dem Notruftelefon wissen Mutter und Kinder, dass die Mitarbeiter/innen des Hilfswerks für sie da sind.
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