Dass Bewegung wichtig ist, wissen wir. Doch warum genau ist es so essentiell, sich regelmäßig zu bewegen? Und wirkt sich Bewegung nur auf unseren Körper aus oder beeinflusst sie auch unseren Geist im positiven Sinn?
Wir haben uns mit Martina Oberndorfer, Physiotherapeutin beim Hilfswerk Niederösterreich, und unseren Kolleginnen Judith Damköhler-Spitzer und Karin Paungarttner-Steiner aus dem Bereich Kinder, Jugend und Familie unterhalten und haben interessante Einblicke in die körperlichen und geistigen Auswirkungen von Bewegung erhalten.
Starten wir mit der körperlichen Gesundheit: Regelmäßige Bewegung bringt unseren Körper in Schwung. Durch Bewegung werden Muskeln betätigt und somit besser
durchblutet. Sehnen, Bänder und Gelenke werden gestärkt, und so kann auch Osteoporose vorgebeugt werden. Bewegung verbessert aber auch das Herz-Kreislaufsystem, den
Stoffwechsel, das Immunsystem, das Nervensystem und die Gehirnfunktion.
Oft ist es aber gar nicht so einfach, die nötige Motivation aufzubringen. Ein paar einfache Tricks können uns aber helfen, aktiv zu werden und Freude daran zu haben:
Und nicht immer muss es eine lange und intensive Sporteinheit sein. Bereits ein paar Änderungen im Alltag können positive Veränderungen bringen:
Gesund und mobil älter werden
Unser Körper verändert sich schon in jungen Jahren – bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt der altersbedingte Abbau von Muskelmasse. Durch regelmäßige Bewegung kann dieser Abbau aber vermindert werden. Im fortgeschrittenen Alter bieten regelmäßige Bewegung und das gezielte Training der Muskulatur zahlreiche Vorteile für die täglichen Aktivitäten.
Diese umfassen das eigenständige Bewältigen von Routineaufgaben wie Aufstehen, Waschen, Anziehen, Essen und Trinken. Auch das Einkaufen, Kochen und die Haushaltsführung lassen sich länger selbstständig ausführen, was sich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirkt.
Ein aktiver Alltag sorgt für mehr Wohlbefinden und Lebensqualität, und das in jedem Alter. Wer regelmäßig in Bewegung bleibt, fördert nicht nur seine körperliche Gesundheit, sondern stärkt auch das seelische Gleichgewicht und bleibt länger selbstständig. Es lohnt sich also, Bewegung bewusst in den Alltag zu integrieren – für mehr Energie, Sicherheit und Lebensfreude. Fangen Sie am besten heute noch damit an – Ihr Körper und Ihre Seele werden es Ihnen danken.
Bewegung trotz Einschränkungen – Beispiele aus der Praxis
Durch zahlreiche Hilfsmittel können auch Menschen mit Einschränkungen in Bewegung bleiben. Martina Oberndorfer hat uns Beispiele aus ihrem Praxisalltag mitgebracht: Menschen, die an einer Parkinsonerkrankung erkrankt sind, kann Bewegung helfen. „Einige meiner Klientinnen und Klienten, die an Parkinson erkrankt sind, machen sehr gerne Übungen mit speziellen Schwungringen. Diese regen durch sanfte Vibration die Tiefenmuskulatur an und fördern Stabilität sowie Gleichgewicht. Ein regelmäßiges Training kann sich spürbar positiv auf die Lebensqualität auswirken“, erklärt uns die Expertin.
Ein anderes Beispiel zeigt, dass durch Bewegung auch die Lebensfreude bleibt oder zurückkommen kann: „Einer meiner Klienten ist nach einem Verkehrsunfall vor über 40 Jahren stark in seinen Bewegungen eingeschränkt. Trotzdem kann er mit seinem Rollator und in Begleitung einige Meter auf seinen eigenen Beinen zurücklegen. Es ist eine Freude, ihn dabei zu beobachten und zu sehen, wie wichtig ihm das ist.“
Jetzt haben wir gerade gehört, dass sich Bewegung positiv auf unseren Körper auswirkt. Aber wie sieht es mit unserer mentalen Gesundheit und unserer Stimmung aus? Auch unsere Psyche profitiert: Bewegung kann Stress abbauen, die Stimmung heben und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Wie beeinflusst körperliche Aktivität unsere mentale Gesundheit?
„Bewegung tut unserer psychischen Gesundheit gut, egal wie alt wir sind – vom Kleinkind bis zur Seniorin und zum Senior. Sie trägt dazu bei, dass wir uns insgesamt besser und auch geistig fitter fühlen. Für viele Menschen ist regelmäßige Bewegung wichtig, um eine gute Lebensqualität und mentale Gesundheit zu erhalten,“ erklären die beiden Expertinnen Judith Damköhler-Spitzer und Karin Paungarttner-Steiner.
Das hat auch einen wissenschaftlichen Hintergrund: Regelmäßige Bewegung hilft, die Stresshormone Kortisol und Adrenalin abzubauen. Studien zeigen, dass Personen, die
regelmäßig aktiv sind, seltener unter Depressionen und Angstzuständen leiden. Sport verbessert außerdem das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und das Gefühl, Dinge selbst steuern zu können.
Aber warum fällt es vielen Menschen dennoch schwer, sich regelmäßig zu bewegen, obwohl sie wissen, dass es gesund ist?
Wir kennen ihn alle – den inneren Schweinehund! Er ist besonders gemein, weil er uns in vielen Situationen im Leben davon abhält, Dinge zu tun. Es gibt einfach Aufgaben, auf die wir keine Lust haben – das müssen wir nicht schönreden. Dann kommt der Schweinehund und zeigt uns den scheinbar einfacheren, bequemeren Weg, den wir stattdessen gehen können. Er spricht unsere Lust auf Bequemlichkeit an und hält uns davon ab, etwas Neues zu wagen und unsere gewohnten Wege zu verlassen. Die positive Nachricht ist, wir können das selbst ändern. Für diese Änderung sind zwei Dinge wichtig:
Können bestimmte Bewegungsformen vielleicht sogar helfen, Emotionen besser zu regulieren?
Bewegung – vor allem in der Gruppe – bringt eine Vielzahl von positiven Aspekten, speziell bei Kindern. Kinder lernen Werte wie Respekt, Toleranz und Fairplay. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft und Unterstützung kann helfen, Grenzen auszutesten und Regeln zu lernen. Durch Bewegung erlernen Kinder, an körperliche Grenzen zu stoßen, überschüssige Energie loszuwerden, sich „auszupowern“ und den Kontakt zwischen Anspannung und Entspannung zu fühlen. „Ruhe“ und „zur Ruhe kommen“ sind somit nicht automatisch negativ besetzt. Kinder, die sich viel bewegen, sind zudem in ihrer motorischen Entwicklung schneller, geschickter
und damit einem geringeren Verletzungsrisiko ausgesetzt.
Jede Bewegungsform ist dabei sinnvoll – Ball- und Laufspiele, Seilziehen, Bewegungsparcours, auf Bäume klettern, alles, was Kindern Spaß macht, soll erlaubt sein.
Also: Egal in welchem Alter und welches Fitness-Level, jede Bewegung zählt und hilft uns dabei, den Alltag leichter zu meistern und lange fit, gesund und selbstbestimmt zu
bleiben.
Los geht’s: rein in die Lauf-, Wander- oder Freizeitschuhe, dem Schweinehund ins Gesicht lachen und das Leben und die Natur genießen.
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