Wir haben uns mit Andreas Sternberg, 33 Jahre alt, sozialer Alltagsbegleiter im Industrieviertel, getroffen, um Einblicke in den beruflichen Alltag zu bekommen.
Andreas strahlt Gelassenheit aus, als er uns von seinem Alltag erzählt – einem beruflichen Alltag, der sehr abwechslungsreich ist und sich hauptsächlich um die Bedürfnisse älterer Menschen dreht. „Die Leute sind oft einfach nur dankbar, dass jemand da ist, mit dem sie plaudern können und der Zeit mit ihnen verbringt“, erzählt der soziale Alltagsbegleiter. „Für viele ist es schon ein Highlight, wieder mal zu sehen, was es im Supermarkt alles gibt und sich ein Stück weit selbstständig zu fühlen.“
Andreas arbeitet seit Juli 2023 in diesem Beruf, davor war er medizinischer Masseur. Auf das Berufsbild „Sozialer Alltagsbegleiter“ ist er eher zufällig gestoßen: durch ein Inserat in einer Zeitschrift. Vor allem die kurze Ausbildungszeit hat ihn angesprochen und die Tatsache, dass er Menschen im Rahmen einer individuellen Betreuung unterstützen kann. Nach dem Abschluss der Ausbildung hat Andreas gleich als sozialer Alltagsbegleiter beim Hilfswerk Niederösterreich, in der Nähe seines Wohnortes, begonnen.
Seitdem betreut er rund neun Personen, jeder Besuch dauert zwischen zwei und vier Stunden. „Es ist genug Zeit, um wirklich für die Menschen da zu sein, ihnen zuzuhören und ihre Geschichten zu erfahren.“ Ein typischer Besuch kann zum Beispiel einkaufen, Karten spielen oder das Durchstöbern alter Fotoalben beinhalten. „Es ist unglaublich, welche Erinnerungen bei den Menschen durch Fotos wieder lebendig werden“, erzählt uns Andreas mit einem Lächeln. Besonders berührend, wenn auch herausfordernd, ist das Arbeiten mit Demenzpatientinnen und Demenzpatienten. Hier braucht es Geduld und Kreativität, um in den Alltag der Leute etwas Struktur zu bringen. Umso schöner war dann der Moment, als er nach mehrmaligen Besuchen, von einer älteren Dame, die an Demenz leidet, erkannt wurde. „Das sind dann so Situationen, in denen man weiß, dass man den richtigen Beruf gewählt hat“, zeigt sich Andreas berührt.
Ich mag es, für den Einzelnen ganz individuell da zu sein und zu wissen, die nächsten Stunden kann ich mich ganz auf einen Menschen konzentrieren...
Der Ausgleich zur Arbeit
Neben seinem Job als sozialer Alltagsbegleiter beim Hilfswerk Niederösterreich hat Andreas noch andere Leidenschaften. „Als Kind wollte ich eigentlich Rennfahrer werden“, erzählt er lachend. Da sich der Traum aber nicht erfüllt hat, findet Andreas heute sportlich im Laufen den Ausgleich zum beruflichen Alltag. Aber auch musikalisch ist er unterwegs. Hier hat er einen ungewöhnlichen, aber sehr interessanten Weg eingeschlagen und sich das Ukulele Spielen selbst beigebracht. In seinem Job findet Andreas Sternberg vor allem die Einzelbetreuung sehr positiv.
Besonders wichtig ist ihm auch die Entlastung der Angehörigen. Denn oft haben die Familien nicht die Zeit oder die Kraft, sich rund um die Uhr zu kümmern. Durch die soziale Alltagsbegleitung gewinnen auch sie ein Stück Normalität zurück.
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