Das Jahr 2020 schlägt auf die Psyche. Das merken vor allem die, die täglich damit konfrontiert sind: Die Beratungsstellen der psychosozialen Dienste. Teamleiterin Gabriele Gmoser blickt zurück.
Der Start des ersten Lockdowns kennzeichnete eine große Herausforderung für alle - auch für das Team der psychosozialen Beratungsstellen. Aufgrund des hohen Gesundheitsrisikos, dem KlientInnen und auch MitarbeiterInnen in einem direkten persönlichen Austausch ausgesetzt sind, wurde seitens der psychosozialen Dienste schnell reagiert: Es gab weiterhin Betreuung, nur eben telefonisch oder digital. Eine Herausforderung, da man sich auf das am Telefon Gesagte beziehen musste, aber keine Mimik oder Gestik deuten konnte. Beratungsgespräche erforderten eine hohe Konzentration und der persönliche Kontakt konnte zwar teilweise, aber nicht ganz ersetzt werden.
Auch der Kontakt innerhalb des Teams fehlte. Meetings und Sitzungen konnten nur noch über Videokonferenzen durchgeführt werden. Die Beratungsstellen waren für persönliche Kontakte gesperrt. Aus diesem Grund wurde schon am 16. März - kurz nach Start des Lockdowns - das PSD-Hilfetelefon eingerichtet. So konnte rasch und vor allem in einem erhöhten Zeitraum (vormals Mo-Fr von 9:00 - 21:00 Uhr) psychosoziale Hilfe und Unterstützung angeboten werden und die Beratungsstellen waren auch während der Ausgangsbeschränkungen erreichbar.
Auch wenn die Maßnahmen enorme Umstellungen für alle Beteiligten bedeuteten, sie waren notwendig. Vermutlich in diesem Jahr mehr als sonst, denn Corona brachte auch auf Seite der KlientInnen Herausforderungen mit sich. Teilweise hatten sie mit existenziellen Problemen zu kämpfen - ein Job- oder Wohnungsverlust bedeutet aber auch eine große psychische Herausforderung, einen Verlust der Sicherheit. Dazu kamen große Belastungen durch die vorgegebenen Maßnahmen: Oft war Unterstützung im Bezug auf Home Schooling gefragt, oft wusste man aufgrund der Mehrfachbelastung und fehlender persönlicher Auszeiten nicht mehr weiter.
Betroffen waren nicht nur in Betreuung befindliche KlientInnen, sondern auch Menschen, die sich erst während der Coronakrise an das Team gewandt haben. Die Unsicherheiten und die Angespanntheit war spürbar. "Bereits kleine Belastungen brachten Klientinnen und Klienten wieder total aus der Ruhe.", so Gabriele Gmoser. Bemerkbar war und ist auch die Zunahme von depressiven Symptomen und Belastungsreaktionen.
Bereits kleine Belastungen brachten Klientinnen und Klienten wieder total aus der Ruhe.
Die Schutzmaßnahmen wurden in der Coronazeit immer wieder angepasst. Eine interne Coronaampel mit aktuellen Schutzmaßnahmen wurde erstellt und wird auf die jeweiligen Erkenntnissen und Vorgaben angepasst. Darüber hinaus ist das Hilfetelefon weiterhin zur Unterstützung erreichbar.
Montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Fragen, Informationen und Beratung in Krisensituationen zur Verfügung: 0316 813181 4444
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