Es war ein ganz normaler Mittwochabend, als Frau M. ihre Mutter anrief. Sie wollte nur kurz nachfragen, wie es ihr geht. Doch niemand hob ab. Besorgt fuhr sie in die Wohnung und fand die 78-Jährige gestürzt im Wohnzimmer. Der Oberschenkel war gebrochen, eine Operation unvermeidbar. Noch am selben Tag wurde aus einer selbstständigen Seniorin eine Frau, die plötzlich umfassende Hilfe benötigte. Für die Familie begann eine herausfordernde Zeit. Innerhalb weniger Tage mussten Entscheidungen getroffen werden, die eigentlich Wochen der Vorbereitung gebraucht hätten: Woher kommt Unterstützung im Alltag? Welche Kosten übernimmt der Staat? Wie lässt sich Berufstätigkeit mit der neuen Verantwortung vereinbaren? Dieses Beispiel zeigt eindrücklich: Pflegebedürftigkeit trifft Familien oft unvorbereitet – und sie zwingt Betroffene wie Angehörige, von heute auf morgen ihr Leben neu zu organisieren.
Zahlen und Fakten: Pflege in Österreich
- Derzeit beziehen rund 500.000 Menschen in Österreich Pflegegeld – Tendenz steigend.
- Mit zunehmender Lebenserwartung steigt auch die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens zumindest zeitweise pflegebedürftig zu werden.
- Pflege betrifft nicht nur ältere Menschen: Auch nach Unfällen oder schweren Erkrankungen kann kurzfristig ein Pflegebedarf entstehen.
Für Angehörige bedeutet das eine dreifache Belastung: organisatorisch, finanziell und emotional.
Wenn plötzlich alles anders ist
Eine Pflegesituation bedeutet für Familien in der Regel eine dreifache Belastung. Da ist zum einen die organisatorische Herausforderung: Plötzlich müssen Anträge gestellt, Pflegedienste organisiert und Termine koordiniert werden. Parallel dazu stellt sich die finanzielle Frage: Reicht das Pflegegeld, oder müssen zusätzliche Leistungen und Hilfsmittel aus eigener Tasche bezahlt werden? Und nicht zuletzt ist da die emotionale Dimension. Angehörige fühlen sich zwischen Beruf, Familie und Pflegepflichten hin- und hergerissen. Viele geraten an ihre Grenzen, weil sie den hohen Ansprüchen kaum gerecht werden können.
Vorsorge schafft Sicherheit
Wer sich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzt, kann im Ernstfall viel Druck herausnehmen. Ein rechtzeitig beantragtes Pflegegeld bildet die Grundlage staatlicher Unterstützung. Vollmachten und Patientenverfügungen sorgen dafür, dass wichtige Entscheidungen nicht erst unter Zeitdruck getroffen werden müssen. Beratungsstellen bieten Orientierung in einem oft unübersichtlichen System. Und eine private Absicherung kann finanzielle Lücken schließen, die staatliche Leistungen allein nicht decken.
Sicherheit durch private Vorsorge