Plötzlich alles anders
„Mama war immer die Erste, die uns zum Lachen gebracht hat“, erinnert sich Herr S. „Doch irgendwann fielen uns Kleinigkeiten auf: Sie vergaß den Herd abzuschalten, verlegte ständig ihre Schlüssel und wurde beim Einkaufen unsicher.“ Lange wollte die Familie das nicht wahrhaben – bis der Hausarzt schließlich die Diagnose stellte: beginnende Demenz. Von diesem Moment an war klar, dass sich das Leben verändern würde. Was zunächst wie kleine Ausrutscher wirkte, entwickelte sich innerhalb weniger Monate zu einer Situation, die niemand allein bewältigen konnte. Die Kinder mussten Entscheidungen treffen: Wer kümmert sich um die Betreuung? Welche Hilfen stehen zur Verfügung? Und wie lassen sich Beruf und Familie mit den neuen Aufgaben vereinbaren?
Viele Familien in Österreich erleben genau diese schleichende, aber dennoch plötzliche Wende: Die Eltern, die früher Halt und Sicherheit gaben, brauchen nun selbst umfassende Unterstützung.
Die Belastungen für Angehörige
Pflegebedürftigkeit der Eltern stellt Angehörige gleich auf mehreren Ebenen vor große Herausforderungen. Zeitlich, weil Arzttermine, Behördengänge und die tägliche Betreuung enorme Stunden in Anspruch nehmen. Finanziell, weil das staatliche Pflegegeld zwar hilft, aber zumeist nicht alle Kosten für Betreuung, Hilfsmittel oder Umbauten abdeckt. Und psychisch, weil die Sorge um die Eltern, das Gefühl der Verantwortung und die Belastung des eigenen Alltags eine enorme emotionale Last mit sich bringen. Viele Angehörige berichten von einem ständigen Spagat zwischen Pflichtgefühl und Überforderung.
Welche Unterstützung gibt es?
Niemand muss diese Situation allein bewältigen. Das Hilfswerk bietet ein breites Spektrum an Leistungen: von mobiler Pflege und Betreuung über Hilfe im Haushalt bis hin zu Tageszentren oder Kurzzeitpflege, wenn Angehörige Entlastung brauchen. Bei uns können Sie auch eine Pflegeberatung in Anspruch nehmen. Sie hilft, den Überblick zu behalten:
- Welche Ansprüche bestehen?
- Welche Betreuungsmodelle passen zur jeweiligen Lebenssituation?
- Welche finanziellen Unterstützungen sind möglich?
So erhalten Familien nicht nur praktische Hilfe, sondern auch Sicherheit in organisatorischen und rechtlichen Fragen. Darüber hinaus gibt es ergänzende Angebote wie psychologische Begleitung oder Selbsthilfegruppen, die Angehörigen den Rücken stärken. So können Familien Schritt für Schritt eine stabile Lösung finden – und wissen, dass sie nicht allein sind.
Versicherungsschutz, der Sicherheit gibt
Plötzlich pflegebedürftige Eltern stellen viele Familien vor große Herausforderungen. Um hier Sicherheit zu schaffen, bietet beispielsweise die Wiener Städtische eine private Pflegeversicherung, die sich individuell gestalten lässt: Kundinnen oder Kunden wählen, ab welcher Pflegestufe Leistungen einsetzen sollen, wie hoch diese sein sollen und können verschiedene Varianten kombinieren. So entsteht ein maßgeschneidertes Paket, das das staatliche Pflegegeld ergänzt und Angehörige in einer belastenden Situation finanziell und organisatorisch unterstützt.
Darüber hinaus bietet auch die Wiener Städtische eine kostenlose, umfassende Erstberatung für pflegende Angehörige an – etwa zu Pflegestufen und -kosten, zum Anspruch auf Sozialleistungen oder zu passenden Betreuungsmodellen. Damit erhalten Familien nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch konkrete Hilfe für den Pflegealltag.