Bis in die 1980er Jahre waren Kinder für die Forschung Anhängsel der Familie, unvollständige, zu sozialisierende Wesen. Wollte man wissen, wie es den Kindern geht, wurden ihre Mütter befragt. Mit dem Entstehen der neuen Kindheitsforschung werden die Kinder zunehmend als eigenständige Personen und vollwertige Mitglieder der Gesellschaft gesehen, die am besten selbst über ihre Bedürfnisse und Gedanken Auskunft geben können. Kinder wurden also von Forschungs-Objekten zu Forschungs-Subjekten, und ihre alltäglichen Interaktionen und Lebenswelten rückten in den Fokus.
Wir erleben in der Forschung mit Kindern viele Überraschungen – denn diese sehen die Dinge anders als Erwachsene. Kinder können mit Situationen sehr gut umgehen, wenn sie ihre eigene Perspektive einbringen können und sich ernst genommen fühlen. Funktioniert z.B. in der Bastelecke etwas nicht gut, sollten Eltern oder Pädagogen die Kinder direkt fragen, was aus ihrer Sicht verbessert werden kann. Das bringt oft überraschende Einsichten. Wir müssen den Kindern hier mehr Kompetenzen zutrauen.
Was wir momentan auch stark wahrnehmen, ist ein Hang zur Überförderung, die Kinder sind verplant, ein Termin reiht sich an den nächsten. Da täten Eltern gut daran, sich zurückzulehnen. Das ist nicht immer einfach, weil man ja oft einen gewissen Druck aus dem Umfeld verspürt. Dennoch: Kinder müssen sich auch einmal fadisieren dürfen, ich halte Langeweile für eine wesentliche Komponente im Entwicklungsalltag von Kindern.
Gehen Sie auf Augenhöhe: Versuchen Sie, das Kind mit seiner Persönlichkeit in jedem Moment, so wie es gerade ist, als vollwertig anzusehen und ihm das auch zu vermitteln: Deine Meinung ist wichtig, mich interessiert deine Sicht der Dinge. Nehmen Sie die Perspektive des Kindes ein und überlegen Sie, wie es Ihnen selbst in der jeweiligen Situation gehen würde. Und nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Kind aufmerksam zu beobachten: Was macht es, wann tut es bestimmte Dinge, womit könnte das in Zusammenhang stehen? Das fördert mitunter mehr Erkenntnisse zutage als die Lektüre zahlreicher Ratgeber.
Ich halte Langeweile für eine wesentliche Komponente im Entwicklungsalltag von Kindern.
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