Menschen mit starkem Übergewicht haben ein erhöhtes Inkontinenz-Risiko: Ihr Beckenboden wird stärker belastet als bei normalgewichtigen Menschen und kann diesen Druck auf Dauer nicht ausgleichen. Dasselbe gilt für Menschen mit chronischer Verstopfung (Obstipation).
Beckenbodentraining kann auch bei Übergewicht und Verstopfung helfen, einer Inkontinenz vorzubeugen! Führen Sie die Übungen am besten im Liegen oder Sitzen aus. So lastet weniger Druck auf dem Beckenboden. Entlasten Sie Ihren Beckenboden zudem regelmäßig, indem Sie zum Beispiel auf den Rücken legen und ein Kissen unter Ihr Becken schieben.
Eine der wichtigsten Maßnahmen, um Inkontinenz vorzubeugen, ist die Gewichtskontrolle. Lesen Sie dazu auch das kurze Interview mit Dr. Michaela Lechner.
Versuchen Sie Ihr Normalgewicht zu halten oder zu erreichen. Wenn Sie Gewicht reduzieren möchten, ist es wichtig, langsam abzunehmen. Davon profitiert nicht nur Ihr Beckenboden, sondern auch Ihr Bewegungsapparat, Ihre Muskulatur und Ihre Gesundheit insgesamt. Lassen Sie sich fachlich beraten, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen möchten. Versuchen Sie, ausreichend Bewegung in Ihren Alltag einzubauen. Wählen Sie dafür Sportarten, die den Beckenboden nicht zusätzlich belasten: lieber Nordic Walken statt Laufen, moderates Radfahren (Männer mit geeignetem Sattel) oder Schwimmen statt Gewicht heben.
Leiden Sie häufig unter Verstopfung? Nehmen Sie sie nicht tatenlos hin! Beobachten Sie Ihren Stuhlgang eine Weile: Ist er über mehrere Wochen unbefriedigend? Haben Sie weniger als drei Mal pro Woche Stuhlgang? Dann empfehlen wir Ihnen ärztlichen Rat zu suchen: Verstopfung ist eine der häufigsten Ursachen für spätere (Darm-)Inkontinenz.
Achten Sie zudem darauf, Ihren Stuhl „in Gang zu halten“! Trinken Sie ausreichend und essen Sie ballaststoffreich: Greifen Sie zu viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Leinsamen. Auch regelmäßige Bewegung bringt die Verdauung in Schwung. Nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt kann es sinnvoll sein, Nahrungsergänzungsmittel oder Abführmittel einzusetzen. Vermeiden Sie es unbedingt, beim Stuhlgang zu pressen! Das belastet den Beckenboden zusätzlich.
Ein Gespräch mit Dr. Michaela Lechner, Fachärztin für Koloproktologie und Vizepräsidentin der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich.
An erster Stelle steht regelmäßiges Beckenbodentraining und ausreichende Bewegung. Viele Menschen verlernen im Laufe des Lebens, ihren Beckenboden richtig zu spüren. Ausgewogene Ernährung, Gewichtskontrolle, regelmäßige körperliche Betätigung und ein vernünftiges ‚Stuhlmanagement‘ tragen ebenfalls zur Vorbeugung bei.
Es ist sinnvoller, die Stuhlentleerung über ballaststoffreiche Ernährung, Trinkverhalten oder milde Abführmittel zu regulieren, als stundenlang vergeblich auf der Toilette zu sitzen.
Zum Stuhlmanagement gehört auch, Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden! Das beginnt schon in der Kindheit: Schicken Sie Kinder nicht vorsorglich auf die Toilette und zwingen Sie sie nicht, so lange sitzen zu bleiben, bis etwas im Topf ist. Denn so fängt der Kreislauf von Pressen und Andrücken an, der dem Beckenboden langfristig schadet. Die Blase kann außerdem durch ständiges vorzeitiges Entleeren ihre normale Kapazität verlieren.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.