Leben daheim
Wohnen, Leben, Haushalt
Das hängt von den gesundheitlichen Einschränkungen Ihres Vaters ab. Es gibt jedoch Vorkehrungen, die in jedem Fall ziel führend und nützlich sind: Beseitigen Sie „Stolperfallen“, um das Sturzrisiko einzudämmen. Das kann aufwendig sein, lohnt sich aber: Die Gefahr, die von Stolperfallen ausgeht, wird oft unterschätzt, die Folgen von Stürzen können jedoch verheerend sein. Anpassungen in Bad und WC sind ebenfalls hilfreich. Bringen Sie Haltegriffe und rutschfeste Matten an. Braucht Ihr Vater Hilfsmittel zum Gehen? Achten Sie im Haushalt Ihrer Eltern auf breite Durchgänge bei Türen und zwischen den Möbeln. Organisieren Sie die ärztlichen Verordnungen für die Hilfsmittel rechtzeitig. So können Sie diese besorgen, bevor Ihr Vater nach Hause kommt.
Informieren Sie sich unverbindlich über Beratungsangebote und Dienstleistungen des Hilfswerks unter 0800 800 820 (gebührenfrei aus ganz Österreich).
Die häufigsten Stolperfallen beheben: Checkliste
- Rutschiges Badezimmer: Hier helfen Haltegriffe und Anti- Rutsch-Matten in Dusche und Badewanne, kippsichere Sitzgelegenheiten, ein Haltegriff bei der Toilette. Heizstrahler am besten an die Wand montieren!
- Dunkle Gänge, nächtliche Wege: Lichtschalter und Telefon sollten unbedingt vom Bett aus erreichbar sein. Stecken Sie Nachtlichter in die Steckdosen auf den wichtigsten Wegen, etwa zur Toilette. Oder lassen Sie Leuchten montieren, die nicht blenden und bei Bewegung angehen.
- Gefährliche Treppen: Halten Sie Stiegen unbedingt frei und versehen Sie sie mit rutschfesten Belägen oder Gleitschutzstreifen. Beleuchten Sie sie gut (Lichtschalter oben und unten) und achten Sie auf sichere Handläufe. Gehen Sie niemals voll beladen oder in Eile über Stiegen!
- Rutschende Teppiche: Teppiche sollten Sie entweder entfernen oder mit beidseitig klebenden Anti- Rutsch-Unterlagen sichern. Hochstehende Ecken nicht vergessen!
- Defekte Böden: Lose Fliesen oder hochstehende Bretter sind gefährlich. Lassen Sie sie erneuern oder reparieren.
- Erhöhte Türschwellen: Türschwellen sollten entfernt, in der Höhe angepasst oder mit einer Farbe gestrichen werden, die sich vom umgebenden Fußboden abhebt.
- Eng gestellte Möbel: Achten Sie auf einen Abstand bzw. eine Durchgangsbreite von etwa 1,20 Metern, sonst wird sicheres Durchkommen schwierig.
- Ungeeignete Hausschuhe: Hausschuhe sollten flach sein, eine rutschfeste Profilsohle haben und dem Fuß (auch an der Ferse) festen Halt bieten. Abgetragene Schuhe rechtzeitig ersetzen!
- Sessel als Aufstiegshilfe: Nutzen Sie niemals einen Sessel als Aufstiegshilfe! Bewahren Sie (Tritt-)Leitern so auf, dass sie schnell zur Hand sind (nicht in Garage, Keller, Dachboden). Ersetzen Sie beschädigte Leitern!
- Glühlampen, Vorhänge: Wenn Ihnen Arbeiten wie Glühlampen wechseln oder Vorhänge aufhängen schwerfallen, bitten Sie Verwandte oder Nachbarn um Hilfe oder lassen Sie Profis ran.
- Kabel am Boden: Kleben Sie Verlängerungskabel mit Paketklebeband über die ganze Länge am Fußboden fest. Noch besser: Lassen Sie zusätzliche Steckdosen montieren. Auch gut: Ein schnurloses Telefon.
Hier können Sie die Checkliste als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken:
Checkliste "Häufige Stolperfallen"
- Gläser, Sonja: Sturzprophylaxe: Ein Ratgeber für ältere Menschen, Angehörige und Pflegende, 2009 – Übersicht über die körperlichen Veränderungen im Alter, Übungsprogramm, Einschätzung der Sturzrisiken innerhalb der eigenen Wohnumgebung.
- Deutscher Turner-Bund: Sturzprophylaxe-Training, 2010 – Leitfaden zur Konzeption von körperlichen Trainingsprogrammen im Rahmen von Sturzpräventionskonzepten, wissenschaftliche Grundlagen und praktische Tipps zur Gestaltung von Übungseinheiten.
- Schaller, Hans-Jürgen, Wernz, Panja, 2015: Koordinationstraining für Senioren. Meyer & Meyer Verlag