Der Fachkräftemangel in den MINT-Berufen ist in Österreich weiterhin groß. Um mehr Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer zu begeistern, ist es enorm wichtig, so früh wie möglich die Weichen zu stellen. Dabei kommt der Elementarpädagogik eine wichtige Rolle zu.
Kinder entdecken und verstehen ihre Umwelt, indem sie sie erforschen. Dabei gehen sie vor, wie es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch tun: Sie beobachten, vergleichen und probieren aus. Kinder in diesem Forschungs- und Entdeckungsdrang zu unterstützen, wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus. Wenn Kinder Antworten auf ihre Fragen selbst finden, erfahren sie Selbstwirksamkeit. Nehmen sich Mädchen und Buben selbst als Forscherinnen oder Forscher wahr, stärkt das ihr Vertrauen in ihre Begabungen und dadurch ihr Selbstbewusstsein. Und das wirkt sich auch in anderen Lebensbereichen positiv aus und nimmt mitunter die Furcht vor Veränderungen wie Schulbeginn oder Umzug.
Selbstwirksamkeit bedeutet, überzeugt zu sein und sich selbst zu vertrauen, neue und schwierige Aufgaben selbst bewältigen zu können.
Als Eltern oder Bezugsperson können Sie Kinder in jedem Alter in MINT fördern und unterstützen. Dafür müssen Sie selbst keinen naturwissenschaftlichen oder technischen Hintergrund haben. Viel wichtiger ist Ihre persönliche Haltung zum Thema: Wenn Sie aufgeschlossen und interessiert an MINT herangehen, färbt sich dies positiv auf ihr Kind ab. Es geht auch nicht unbedingt darum, bestimmte Experimente durchzuführen. MINT lassen sich wunderbar mitten im gemeinsamen Alltag entdecken und erleben. Zum Beispiel beim Aufräumen: Die Holzpferde kommen zu den anderen Tieren, die Bausteine in die grüne Kiste, alle Fahrzeuge in die rote Box. Nach solchen Gemeinsamkeiten und Ordnungen zu suchen, ist Mathematik. Ebenso eine Vorstellung von „mehr“ und „weniger“ zu haben (wenn ich weitere Bausteine auf den Turm setze, wird er höher), Reihenfolgen und geometrische Grundformen zu erkennen oder Dinge nach Ähnlichkeiten zu kategorisieren (Apfel und Birne, Hund und Katze).
Auch die anderen drei MINT-Buchstaben sind im Alltag überall um uns herum. Wenn wir der Waschmaschine sagen, wann sie einschalten soll, und für den Weg von A nach B das Navi fragen, nutzen wir Informatik. Der Dampf beim Kochen, das wechselnde Wetter, die wärmende Heizung, eine brennende Kerze? Naturwissenschaft! Schalten wir das Licht ein und den Herd aus oder bauen ein neues Regal auf, steht Technik dahinter. Ebenso beim Telefon, das uns mit Oma und Opa verbindet, bei den Maschinen, die unsere Nahrungsmittel ernten, oder wenn aus Wasser Strom entsteht. Um Kinder dabei zu unterstützen, ihr natürliches Verständnis von MINT zu vertiefen und zu erweitern, brauchen Sie also nicht weit zu gehen: Gelegenheiten dazu finden Sie überall – zu Hause, am Weg zum Kindergarten, beim Einkauf oder Spaziergang durch den Wald.
Als Erwachsene/r sind Sie für das Kind Forschungs- und Lernbegleiter/in und können ihm wichtige Impulse geben: Ermutigen Sie es, eigene Ideen zu formulieren und selbst Lösungswege oder Antworten zu finden. Fragen wie: „Was glaubst du, warum ist das so?“ oder „Wie können wir mehr herausfinden?“ sind motivierender als vorschnelle Erklärungen oder belehrende Sätze. Beobachten Sie gut, um zu verstehen, was das Kind beim Forschen und Handeln jetzt gerade braucht: eine Frage, eine Anregung, Lob oder Ermutigung, Ruhe und Zeit oder konkrete Unterstützung?
"Wer MINT kann, kann unsere Welt verbessern!“
Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreich
Zur Entwicklung dieser Kompetenzen trägt das Hilfswerk aktiv bei: Unter dem Titel „Forschen, entdecken, begeistern." widmen wir unsere Aktivitäten im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie 2023 dem Thema MINT. Mittels vielfältiger Maßnahmen fördern wir die Kinder in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen noch gezielter bei der (Weiter-)Entwicklung ihrer angeborenen MINT-Kompetenzen. Mehr dazu bald auf dieser Seite!
Lesen Sie weiter! Die graue Box führt Sie zur ganzen Ausgabe der aktuellen "Hand in Hand" - mit vielen weiteren Informationen und Geschichten rund um Elternsein und Erziehung.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.