Tipps für die erste Übernachtung außer Haus

Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit eines Kindes können aufregend, aber auch beängstigend sein, besonders wenn es um die erste Übernachtung außerhalb des gewohnten Umfelds geht. Als Elternteil spielen Sie eine entscheidende Rolle, um diese Erfahrung für Ihr Kind erfolgreich zu gestalten. Durch liebevolle Vorbereitung, klare Absprachen und eine positive Einstellung können Eltern zum Gelingen beitragen.

Wann ist es Zeit für die erste Übernachtung auswärts?

Pauschal kann man nicht sagen, wann der Zeitpunkt für die erste Übernachtung außerhalb der gewohnten vier Wände gekommen ist, da dies von vielen Faktoren abhängt. Wenn das Einschlafen zu Hause bereits alleine gelingt, erleichtert das auch die Übernachtung außerhalb des gewohnten Umfelds. Fällt die Übernachtung zudem mit dem Wunsch des Kindes zusammen, gestaltet sie sich meist deutlich einfacher. Hat der Nachwuchs bereits Vertrauen zu den Personen und deren Umgebung aufgebaut, fühlt er sich auch schneller und einfacher wohl. Wichtig kann auch sein, wie weit entfernt die Übernachtungsstätte liegt und ob eine Abholung des Kindes möglich wäre. Ist der Entschluss gefasst und die erste Übernachtung steht vor der Tür, hilft eine gute Vorbereitung, damit die erste Übernachtung auch gelingt.

So gelingt die erste Übernachtung:
 

• Die Macht positiver Erwartungshaltung
  Die Vorfreude auf die bevorstehende Übernachtung ist der Schlüssel zu einem positiven Start. Erzählen Sie von den aufregenden Dingen, die ihr Kind erleben wird, und betonen Sie die Vorzüge der neuen Umgebung. Dadurch schaffen Sie eine Atmosphäre der Vorfreude und Neugierde.
• Vertrautheit schaffen
  Vertraute Gegenstände wie das Lieblingskuscheltier oder der eigene Schlafanzug können für Bekanntes innerhalb einer ungewohnten Umgebung sorgen.
• Der Probebesuch
  Planen Sie im Vorfeld einen Probebesuch, um Ihrem Kind die Möglichkeit zu geben, die neue Umgebung kennenzulernen. Das ermöglicht ihm*ihr, sich mit den Gastgebern vertraut zu machen und baut Ängste und Unsicherheiten ab.
• Gemeinsame Vorbereitung
  Die Vorbereitung des Übernachtungskoffers sollte als gemeinsame Aktivität gestaltet werden. Lassen Sie Ihr Kind aktiv bei der Auswahl der Spielzeuge, Bücher und persönlichen Gegenstände mitwirken. Dies vermittelt das Gefühl von Kontrolle und Selbstständigkeit.
• Liebevolle Verabschiedung
  Eine positive und liebevolle Verabschiedung ist entscheidend für den Erfolg der Übernachtung. Zeigen Sie Zuversicht und Freude, anstatt Ängste oder Sorgen zu vermitteln. Ihr selbstsicheres Auftreten wird sich stärkend auf Ihr Kind auswirken und das Gefühl vermitteln, in guten Händen zu sein.
• Klare Absprachen
  Besprechen Sie im Vorfeld ritualisierte Abläufe, Schlafgewohnheiten und eventuelle Besonderheiten oder spezielle Bedürfnisse mit den gastgebenden Personen. Das schafft Klarheit und minimiert mögliche Unsicherheiten.
• Erreichbarkeit gewährleisten
  Stellen Sie sicher, dass Sie bei Bedarf erreichbar sind oder vereinbaren Sie feste Zeiten für Anrufe, um nach dem Wohlbefinden zu fragen. Dieses Gefühl der Erreichbarkeit kann Ängste mindern.

Hier sind 8 Dinge, die bei der ersten Übernachtung auf keinen Fall fehlen dürfen:
 

• Schlafsachen
  Der eigene Schlafanzug samt Kuscheldecke sorgt für extra Geborgenheit beim Einschlafen.
• Hygieneartikel
  Die gewohnte Grundausrüstung mit Zahnbürste und Zahnpasta, Haarbürste oder Kamm darf natürlich nicht fehlen. Der Geruch des Lieblings-Shampoos oder Duschgels kann außerdem für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Je nach Notwendigkeit sind auch ausreichend Windeln ein absolutes Muss für die erste Übernachtung außer Haus.
• Gewohnte Rituale
  Eine bekannte Gute-Nacht-Geschichte vor dem Einschlafen, sorgt für ein angenehm vertrautes Gefühl und unterstützt dabei besser einschlafen zu können.
• Kleidung
  Es sollte ausreichend Wechselkleidung für den nächsten Tag eingepackt werden. So ist man auch auf Missgeschicke bestens vorbereitet.
• Tröster
  Ein vertrautes Kuscheltier kann Trost spenden, wenn Momente des Heimwehs auftreten.
• Spiele oder Beschäftigungsmöglichkeiten
  Für ruhige Momente bei der Übernachtung darf das Lieblingsspielzeug oder ein schönes Buch nicht fehlen. Das ist auch eine ideale Beschäftigung, wenn Ihr Kind sich bei der Übernachtung etwas zurückziehen und Zeit für sich haben möchte.
• Medizinische Dokumente und Informationen
  Ein medizinischer Notfallausweis oder andere gesundheitliche Dokumente können ebenso wichtig und hilfreich sein wie die Kopie des Impfausweises. Eine Liste an Notfallnummern ist außerdem empfehlenswert, falls Sie nicht erreichbar sein sollten. Falls Medikamente benötigt werden, sind diese unbedingt in ausreichender Menge mitzugeben. Bei Bedarf sollten auch eventuelle Allergien oder besondere gesundheitliche Bedürfnisse im Vorfeld besprochen werden.

Was tun, wenn es nicht geklappt hat?

Ihr Kind hat Sie weinend angerufen und Sie haben es mitten in der Nacht abgeholt? In dieser Situation braucht es Ihre Unterstützung. Druck und negative Gefühle sind kontraproduktiv. Zeigen Sie Verständnis für die und haben sie Geduld mit der Reaktion und verhalten Sie sich liebevoll und unterstützend:

• Gespräch suchen: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Erfahrungen, Gefühle und Ängste. Ein offenes und unterstützendes Gespräch kann helfen, eventuelle Sorgen zu verstehen und zu adressieren.
• Positive Verstärkung: Betonen Sie die positiven Aspekte der Erfahrung, auch wenn sie nicht vollständig erfolgreich war. Dies kann dem Kind helfen, Selbstvertrauen aufzubauen und sich auf zukünftige Versuche zu freuen.
• Schritt für Schritt: Planen Sie kürzere oder weniger herausfordernde Übernachtungssituationen, bevor Sie es erneut versuchen.
• Ermutigung und Unterstützung: Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle Ihres Kindes und bestärken Sie es darin, dass es normal ist, sich manchmal unsicher zu fühlen. Gleichzeitig ist es wichtig, Mut zu machen und die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die in diesem Artikel angeführten Tipps und Informationen, als wertschätzende Unterstützung für Eltern und Bezugspersonen von Kindern gedacht sind. Wir wissen, dass Eltern eine einzigartige Verbindung zu ihren Kindern haben und intuitiv erkennen, was für sie am besten ist. Ihr Bauchgefühl und ihre elterlichen Kompetenzen sind unermesslich wertvoll. Unsere Artikel sollen dazu beitragen, dass Eltern sich in herausfordernden Zeiten unterstützt und verstanden fühlen sowie eine hilfreiche Grundlage für neue oder herausfordernde Situationen bieten.