Das Leben ist ein immerwährender Spaziergang zwischen Höhen und Tiefen, zwischen Freud und Leid, zwischen Erfolg und Misserfolg. Heute geht es bergauf, morgen vielleicht schon wieder bergab. Wieso all diese Schwankungen, fragt man sich. Warum kann es nicht einfach gleichbleiben? Unser Alltag, die beruflichen Anforderungen, die familiären Herausforderungen, und dann noch die unvorhergesehenen Krisen - all das kann uns in einen Zustand tiefer innerer Konflikte, Energielosigkeit, Ratlosigkeit und Überforderung führen. Wenn innere Konflikte nicht mehr gelöst werden können, Gedankengänge ins endlose Grübeln abdriften und Schlafprobleme auftreten, dann sind das deutliche Anzeichen dafür, dass wir uns in einer Krise befinden. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, sich neu zu orientieren.
Resilienz bedeutet, die psychische Gesundheit während und nach herausfordernden Zeiten aufrechtzuerhalten.
Resilienz ist die Fähigkeit Probleme, Herausforderungen, Krisen gut oder optimal zu meistern. Es bedeutet auch, zum Ausgangspunkt zurückzukehren, vergleichbar mit dem Zurückspringen oder Abprallen. Man könnte Resilienz auch als das Immunsystem der Seele bezeichnen. Sie befähigt uns mit schwierigen Situationen ohne Beeinträchtigung umzugehen, unsere Ressourcen zu nutzen, Krisen erfolgreich zu begegnen und gestärkt mit neuen Erfahrungen aus diesen hervorzugehen. Resilienz ist ein dynamischer Prozess; Hinfallen gehört genauso dazu wie das "Lernen, wieder aufzustehen".
Manchmal präsentiert das Leben uns eine Fülle an Herausforderungen. Zu viele Stressfaktoren prasseln gleichzeitig auf uns ein. Jedes Ereignis erfordert vom Organismus eine Art Anpassungsprozess. In dem Bestreben, alles zu schaffen, verfallen wir manchmal in einen Automatismus, der uns nur noch handeln lässt. Wir befinden uns im Dauerstress, einer ständigen Belastung. Vieles, was einst positiv war, ist es nicht mehr. Große Ereignisse oder Krisen können einen negativen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben, aber kleinere Belastungen im Alltag haben oft einen noch größeren Einfluss. Wir können uns einen einzelnen negativen Gedanken wie eine Mini-Dosis Stress vorstellen.
Emmi Werner, eine amerikanische Entwicklungspsychologin, hat in einer Studie (siehe auch: Kauai-Langzeitstudie) herausgefunden, dass für die Entwicklung von Resilienz, also psychischer Widerstandsfähigkeit, es wichtig war, dass Kinder eine enge emotionale Bindung zu mindestens einer Bezugsperson hatten. Dabei war auch die Selbstwirksamkeit – dass Kinder die Erfahrung machen durften, dass sie Probleme selbst anpacken und lösen konnten – ein zentraler Punkt, ebenso wie die Unterstützung aus ihrem Umfeld. Das Konzept der Resilienz legt den Fokus auf die Ressourcen und Stärken eines Kindes oder Jugendlichen.
Auch im Erwachsenenalter sind es die inneren Einstellungen, die eine tragende Rolle spielen: die Bereitschaft, Gegebenheiten und Herausforderungen anzunehmen, ein gesunder Optimismus, die Entschlossenheit, sich Problemen zu stellen und Lösungen zu finden, das Übernehmen von Selbstverantwortung, das Setzen von Zielen und der Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerks. All diese Elemente bilden solide Pfeiler, die uns dabei unterstützen, widerstandsfähig und stark zu sein.
Wenn uns ein Ereignis (Stressor, Krise) oder mehrere aus der Bahn werfen und unsere Fähigkeit, damit zurechtzukommen, überfordert ist, folgt oft ein Motivations- oder Leistungseinbruch. Das gesamte Wohlbefinden kann stark darunter leiden. Gleichzeitig ist es nun auch notwendig, wieder in Bewegung zu kommen, zu akzeptieren, dass man in der Krise steckt und dass es nun darum geht sich neu zu orientieren. Was könnte man tun, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen, welche Lösungsmöglichkeiten gibt es, um die Krise zu überwinden? Es geht um die zentrale Frage, wie man sein seelisches Gleichgewicht wiederherstellen kann. Wie bereits am Anfang gesagt, das Leben ist ein ständiger Spaziergang zwischen neuen Herausforderungen, die einen manchmal auch in die Knie zwingen können, aber uns auch die Möglichkeit geben, daraus erfolgreich zu wachsen und Stärke und Resilienz zu entwickeln.
Wie kann man also trotz Stress, Krisen und Herausforderungen dauerhaft psychisch gesund bleiben? Einen zentralen Punkt bildet hier unser autonomes Nervensystem. Zwei wichtige Bereiche darin sind der Sympathikus, der für eine Leistungssteigerung sorgt und in Stress- und Notfallsituationen aktiviert wird (Kampf-oder-Flucht-Modus), und der Parasympathikus, der für Erholung, Entspannung und Regeneration zuständig ist. Sind wir im Dauerstress, wirkt sich das negativ auf unseren Körper aus und kann zu Erkrankungen führen.
Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass das Einhalten von Pausen in herausfordernden Zeiten als Notwendigkeit angesehen werden sollte, um dauerhaft gesund zu bleiben. Vitalität und Energie entstehen durch eine gute Regulationsfähigkeit unseres autonomen Nervensystems. Der Wechsel zwischen Leistung und Entspannung, zwischen Stress und Regeneration, bildet eine Grundlage für dauerhafte psychische Gesundheit. Das bewusste Aktivieren des Parasympathikus, kann etwa mit Atemübungen erzielt werden.
Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass es manchmal notwendig sein kann, sich professionell unterstützen zu lassen. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an die Psychosozialen Beratungsstellen der Psychosozialen Dienste des Hilfswerk Steiermark.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.