Die fünfjährige Marie kommt im Herbst in die Schule. Aufgrund einer Entwicklungsverzögerung fällt es ihr noch etwas schwer, ihre Finger koordiniert zu bewegen. Zudem zeigen sich Defizite in der Kraftdosierung. Wenn Marie mit dem Stift malt, fällt es ihr noch schwer, Grenzen einzuhalten und es kann passieren, dass das Blatt einen Riss bekommt. Marie und ihre Mama kommen zur Ergotherapie um Marie gut auf die Schule vorzubereiten. Sie bekommen Tipps und körperbezogene Übungen die Marie helfen ihre Kräfte besser dosieren zu können. Auch eine Griffverdickung am Stift hilft ihr, den Stift koordinierter über das Blatt führen zu können. Somit gelingt Marie das Einhalten von Grenzen beim Malen nach mehreren Therapieeinheiten immer besser. Für das Schreiben lernen in der Schule fühlt sie sich bereit und freut sich auf den Schulbeginn.
Der sechzehnjährige Tim hat aufgrund seiner Autismus-Spektrum-Störung Schwierigkeiten in der Handlungsplanung. Es fällt ihm schwer, eine Tätigkeit zu beginnen und oft vergisst er auch einzelne Handlungsschritte. In der Ergotherapie möchte Tim gerne lernen für sich selbst einfache Gerichte zu kochen. Tim kann nach mehreren Therapieeinheiten selbstständig Rezepte aus einem Kochbuch heraussuchen und eine Einkaufsliste erstellen. Beim Einkauf bekommt er Unterstützung von seinem Vater. Das Kochen kann Tim mithilfe von einer Checkliste, welche er in der Ergotherapie erarbeitet hat, selbstständig ausführen und es gelingt ihm somit auch keine Schritte zu vergessen. Tim ist stolz, ein Ziel, welches ihn zu mehr Selbstständigkeit im Alltag bringt, erreicht zu haben.
Anm. -Fiktive Beispiele und Personen!
Wie Marie und Tim geht es vielen Kindern und Jugendlichen. Bei Einschränkungen in der Selbstständigkeit im Alltag sowie der Partizipation am alltäglichen Leben, kann die Ergotherapie helfen, die Selbstständigkeit in den für den Menschen wichtigen Betätigungsfeldern zu erhöhen um dadurch die Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen.
Die Ergotherapie beschäftigt sich mit bedeutungsvollen Betätigungen des täglichen Lebens. Alles, was wir den ganzen Tag tun und geht davon aus, dass Tätig sein ein menschliches Grundbedürfnis ist. Durch bestimmte Lebensumstände wie beispielsweise einer verzögerten Entwicklung, physischen oder psychischen Erkrankungen oder Unfällen kann es dazu kommen, dass gewisse Betätigungen noch nicht oder auch nicht mehr möglich sind. Die Ergotherapie setzt dann verschiedene Maßnahmen und Techniken zur Unterstützung ein. Dabei werden die individuellen Fähigkeiten, das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit gestärkt, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verbessern. Denn wenn Menschen in der Lage sind all das zu tun, was für sie selbst bedeutungsvoll ist, gelingt eine Teilhabe am alltäglichen Leben und führt dadurch zu einem höheren Wohlbefinden.
Das Ziel der Ergotherapie ist es Menschen aller Altersgruppen zu helfen, die Teilhabe am alltäglichen Leben zu ermöglichen und damit Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Die Ziele sind dabei sehr individuell, da die Lebensbereiche, Ressourcen, Rollen und Fähigkeiten von jeder Person immer in den ergotherapeutischen Prozess einbezogen werden. Je nach Lebensphase und Situation, stehen unterschiedliche Betätigungen im Vordergrund.
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten daran, die Selbstständigkeit von Klientinnen und Klienten zu fördern, indem sie ihnen helfen, wichtige Fähigkeiten zu entwickeln, die für das tägliche Leben erforderlich sind, wie beispielsweise Selbstpflege (Anziehen, Waschen, Zähne putzen), Haushaltsführung, Schul- oder Kindergartenbesuch, Kommunikation und soziale Interaktion. Nicht nur die Stärkung der Fähigkeiten, welche für bestimmte Betätigungen benötigt werden, sondern auch die Förderung von Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit, unterstützt das Erreichen der Ziele.
Die Ergotherapie hilft auch dabei, notwendige Anpassungen im Lebensumfeld der Betroffenen vorzunehmen, um ihre Unabhängigkeit zu unterstützen. Dies kann die Verwendung von (technischen) Hilfsmitteln, die Entwicklung von Strategien zur Organisation und Zeitmanagement oder auch die Gestaltung des Klassenzimmers oder des Arbeitsplatzes umfassen.
Die Ergotherapie betrachtet den Menschen als Ganzes, berücksichtigt alle physischen und psychischen Fähigkeiten und bezieht soziale und kulturelle Umweltfaktoren mit ein. Durch die Beachtung aller Faktoren, die die Fähigkeit einer Person beeinflussen am Leben teilnehmen zu können, unterstützt die Ergotherapie Menschen wie Marie und Tim dabei, ihre persönlichen Ziele zu erreichen und ihre Lebensqualität somit zu verbessern.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.