Mein Name ist Anna, ich bin 3 und 6/8 Jahre alt und ich möchte euch etwas erzählen, ich hoffe ihr mögt Bienen? Sonst könnte das die falsche Geschichte für euch sein.
Mein Tag beginnt jeden Morgen, wenn die Sonne in meinem Gesicht spielt und mich an der Nase kitzelt, dann werde ich langsam wach und kuschle gerne mit Mr. Norris, Mr. Norris ist ein Hund der nur ein Auge hat, ich hab ihn trotzdem lieb, er hat ja nur mich, ich bin seine Familie. Auf der Decke meines Zimmers sind kleine Wolken und Sterne und Monde, die sehe ich mir sehr gerne an, die hat meine Mama für mich aufgehängt. Apropos meine Mama, die steht gerade vor meinem Bett und gibt mir einen Kuss und strubbelt mir durch die Haare und dann sagt sie dieselben Dinge wie jeden Morgen: „Los Anna aufstehen, los Anna Frühstück, du weißt wir müssen uns beeilen und wir haben keine Zeit zu Trödeln. Mama muss arbeiten, Papa muss arbeiten, du darfst wieder zur Lisa, die passt auf dich auf. Dort ist es ganz toll, singen, malen, basteln. Annaaaaa nun halt still deine Haare müssen gebürstet werden und die Ohren sind nicht sauber. Anna wo sind die Schuhe, nein wir brauchen die warme Jacke, Anna!“ Was für ein Theater! Ihr könnt euch das vorstellen oder?
Mama ist oft müde
Danach frühstücke ich mit meinem Papa, weil meine Mama schon zur Arbeit muss damit „sich alles ausgeht“. Papa und ich bekommen einen Kuss und weg ist sie. Wir haben zwei Autos und mein Papa fährt mich nach dem Frühstück zu Lisa und Sophia ins Kinderhaus. Wir müssen immer sehr lange fahren weil meine Mama und mein Papa weit weg vom Kinderhaus arbeiten und deshalb stehen wir auch sehr früh auf. Dort bin ich den ganzen Tag und spiele mit anderen Kindern. Am Nachmittag holt mich meine Mama ab, sie sieht sehr müde aus, aber sie versucht es sich nicht anmerken zu lassen, ich merke es trotzdem und umarme sie fest. Abends essen wir gemeinsam und spielen noch ein bisschen. Wenn ich im Bett liege höre ich Papa und Mama manchmal am Gang miteinander flüstern, ich bin nicht sicher ob ich alles richtig verstehe, aber sie sagen Sätze wie: „Ich bin heute fast am Schreibtisch eingeschlafen, meine Konzentration war furchtbar.“ oder „Die lange Fahrtzeit zum Kinderhaus wird auf Dauer nicht gehen“ oder „Ich habe ein schlechtes Gewissen, vielleicht sollte ich nicht so viel arbeiten.“ oder „Aber ich liebe meine Arbeit, zu reduzieren würde mich auf Dauer unglücklich machen.“
Als Sabine zu Besuch war
Meine Eltern reden sehr viel, vielleicht kann ich deshalb so gut zuhören. Wie neulich als Sabine bei uns war, das ist eine Freundin von meiner Mama, ich mag sie gerne, weil sie immer Pullis anhat die flauschig sind und sie mich immer fest umarmt und nach Zuckerwatte riecht. Meine Mama und Sabine unterhalten sich und Sabine erzählt, dass ihre Ausbildung nun endlich vorbei sei und sie „kann es kaum erwarten endlich loszulegen“. Sie plappern stuuundenlang, wirklich stundenlang. Ich sitze an meinem kleinen Tisch und male. Bienen, die kann ich am besten. Zuerst macht man einen gelben Kreis und dann nimmt man die schwarze Farbe und macht der kleinen gelben Kugel Streifen, Augen und kleine Fühler. Zum Schluss kommt blau, das werden Flügel. Flügel sind ein bisschen knifflig zu zeichnen, man muss sich sehr gut konzentrieren. Die Sache mit der Konzentration klappt noch besser, wenn man dabei ein Auge fest zukneift, so wie ein Pirat. Gerade als ich den Stift um die Kurve führe, ruft meine Mama ganz laut: „Das wäre ja eine absolut tolle Sache, das müssen wir unbedingt vorschlagen.“ Und Sabine klatscht in die Hände und erwidert: „Wir machen das gleich morgen.“
Sonntagnachmittag bekommt meine Mama immer so eine Falte über dem Auge und schaut öfter auf die Uhr und sagt das Wort Montag.
Ich liebe Bienen. Und Wochenende!
Bienen sind meine Lieblingstiere, im Frühling sitze ich am Wochenende im Garten mit meinem Papa und beobachte wie sie gewissenhaft von Blüte zu Blüte fliegen und emsig die Pollen einsammeln. Dann essen wir ein Honigbrot, das dürfen wir nur am Wochenende wegen dem Zucker und so weiter, ihr wisst was ich meine oder auch nicht, denn im Grunde weiß ich es ebensowenig, aber wenn die Menschen Zucker sagen, dann kriegen sie ganz große Augen und schauen erschrocken drein als würde gleich ein Stein auf sie drauffallen. Erwachsene sind lustig. Ich liebe das Wochenende, meine Eltern sind dann nie müde und haben super Laune. Außer Sonntag, Sonntagnachmittag bekommt meine Mama immer so eine Falte über dem Auge und schaut öfter auf die Uhr und sagt das Wort Montag. Montag ist für Erwachsene dasselbe wie Zucker. Die Ausnahme ist dieser Sonntag, meine Eltern lachen den ganzen Tag und sagen sie haben eine Überraschung für mich. Papa fängt an zu sprechen „Anna ab morgen darfst du mit Mama zur Arbeit fahren und dort wird auch Sabine sein.“ Ich schaue von einem zum anderen und überlege was das bedeuten soll. „Schau Schatz,“ springt Mama für meinen Papa ein, „bei Mama in der Arbeit gibt es nun ein eigenes Büro für Kinder, dort ist eure Aufgabe den ganzen Tag zu spielen, zu basteln, zu malen und Sabine passt dabei auf euch auf. Und wenn du große Sehnsucht nach mir hast dann bin ich nur ein paar Räume weiter und komme kurz zu dir.“ Okay – das ist interessant, Mama und Sabine und ich, wir arbeiten jetzt gemeinsam. Bei dem Gedanken muss ich lachen und dann lachen wir alle drei und freuen uns. Es ist ein schöner Tag.
Mama und ich arbeiten zusammen
In den nächsten Wochen weckt mich meine Mama und kuschelt sich zu mir und streichelt mein Gesicht und zählt die Sterne an der Decke und die Wolken und gibt sogar Mr. Norris einen Kuss. Dann stehen wir gemütlich auf und frühstücken in Ruhe. Meine Eltern verabschieden sich und dann fahren Mama und ich arbeiten, wir arbeiten in einem sehr schönen Gebäude. Mama hatte nicht so viel Glück mit ihrem Büro wie ich, weil sie nicht so hübsche Bücher und Stofftiere hat und auch keine Papierblumen am Fenster. Deshalb habe ich ihr gleich in den ersten Tagen ein Geschenk gemacht, es war ein hübscher grauer Stein und auf den habe ich viele gelbe Punkte gemalt. Es hätten Bienen werden sollen aber hey, habt ihr mal versucht mit Wasserfarbe eine komplette Biene auf einen Stein zu malen? Ich bin ja noch nicht mal vier. Aber Mama war glücklich, sie sagte, „dass das der tollste Stein ist, den sie je gesehen hat“ und er liegt seither auf ihrem Schreibtisch, neben dem Telefon. Mama macht dann immer einen Spaß und sagt sie sei nur einen Steinwurf entfernt.
Wir arbeiten jetzt so viel, dass wir ganz die Zeit vergessen.
In unserem Büro sind Sabine, Domi, Andi und Babsi und wir sind wirklich beschäftigt, oft „arbeiten“ wir so viel, dass wir ganz die Zeit vergessen und ich erstaunt bin wenn meine Mama sagt wir fahren jetzt nach Hause. Wir müssen gar nicht lange fahren, seit ich nicht mehr zu Lisa muss und haben viel Zeit für andere Dinge, Bienen beobachten oder Tomaten vom Strauch essen oder Burgen bauen, mit allen Pölstern die wir finden. Abends beim Schlafen muss meine Tür einen Spalt offen sein, sonst fühle ich mich alleine und dann hilft nicht mal Mr. Norris. Ich höre meine Eltern wie sie sich unterhalten, dabei erzählen sie: „Anna hat sich super eingewöhnt, sie braucht mich nicht mal, so beschäftigt ist sie.“ oder „Ich bin so froh, dass dein Chef das möglich gemacht hat.“ oder „Ich konnte in den letzten Wochen so viel erledigen, vielleicht bietet man mir eine Teamleitung an.“ oder „Ich bekomme nun so viel unter einen Hut.“ Sie sprechen noch mehr, das höre ich dann aber nicht mehr, weil ich bereits eingeschlafen bin.
Liebe Leserin, lieber Leser, falls Sie ein Chef oder eine Chefin sind und Fakten lieber mögen als Bienen dann habe ich hier etwas von meinem Chef für Sie. Er liebt Listen, ich hoffe Sie auch.
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